Neue Mitarbeiter und Arztbesuche

Wieder zurück im Büro, nach 4 Tagen (1 Arbeitstag) Abwesenheit, verlief eigentlich problemlos. Nur musste ich mir eingestehen, dass es mit dem Team nicht so klappte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir hatten mit 6 Personen für die Deutschschweiz angefangen im Januar. Die erste kam schon in der zweiten Woche nicht mehr, angeblich familiäre Notfälle. Eine zweite kündigte nach zwei Monaten, weil sie im Sommer verheiratet wird und noch einiges vorbereiten und regeln muss. Als dann Mitte März die dritte ihre Papiere niederlegte (wie man hier so schön sagt), begann ich mir Sorgen um die zu erledigende Arbeit zu machen. Ich brachte diese Bedenken diese Woche auf und so setzte sich schnell etwas in Bewegung und mir wurden 8 Personen für ein temporäres Projekt sowie 7 Personen für die alltägliche Arbeit zugeteilt. Eine solch schnelle Reaktion war ich mir nicht gewohnt und musste dies erst mal setzen lassen. Diese Mitarbeiter haben vor einigen Monaten hier angefangen, haben im US team gearbeitet und soeben ihre erste Hauptsaison (mit viel Überzeit) abgeschlossen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht…

Es begann nun schnell die kurzfristige Planung, die Einarbeitung der Neuen. Für das Projekt war das kein grosses Problem, aber für die 7 neuen mussten vollständig eingelernt werden. Zu meinem Glück übernahm Thomas diese Arbeit, für ihn hiess es die nächsten Tage stundenlang erzählen und erklären. Leider konnte von diesen neuen nur eine Person etwas deutsch, was das Ganze nicht vereinfachte. Wie gesagt, es bleibt spannend und herausfordernd!

Am Montag Abend genossen wir ein Fondue im Hotel. Thomas hatte eine Mischung von zu Hause mitgebracht, welche wir nun den Köchen übergaben. Sie weigerten sich (verständlicherweise), die Pfanne auf den Tisch zu stellen, so mussten wir den Teller alle paar Minuten wieder zurück in die Küche zum aufwärmen geben. Aber es war lecker, ich genoss es sehr!

Am Dienstag war ich bis nach 21 Uhr in einem Telefongespräch, das kam zum Glück nur sehr selten vor, aber wegen der Zeitverschiebung und den Mitarbeitern hier im Büro zu liebe (sie müssen sonst auf mich verzichten) war es manchmal das Einfachste. Im Restaurant hatten sich schon alle anderen eingefunden, es war Franziska’s letzter Abend, nach 5 Wochen ging sie zurück in die (kalte) Schweiz.

Und weiter ging es am Mittwoch mit einem Teamessen mit allen Mitarbeitern im Schweizer Team. Nur schade, dass es zwei Restaurants mit dem gleichen Namen gab. Einige der Mitarbeiter landeten im falschen. Eigentlich hatte Anthony ja auch im anderen reservieren wollen, aber das war ein anderes Thema. Wir genossen einen gemütlichen Abend bei leichter Sommerbrise (bei immer noch heissen 30 Grad), bis die Kleider mal wieder am Körper klebten und ich es irgendwie schaffte, dass jeder in einem Taxi nach Hause sass, wenn auch nicht in dem, das ich vorgesehen hatte und so endete es damit, dass ein Taxi leer blieb. Naja, unglücklich, aber lieber so als umgekehrt und ich lernte auch so für nächste Feste.

Am Ende der Woche verabschiedeten wir eine langjährige Mitarbeiterin im Support Team; sie war von Anfang an (seit 2.5 Jahren) für die Schweiz verantwortlich gewesen und eine meiner ersten Ansprechspersonen in diesem Projekt. Es gab (wie immer bei irgendwelchen Anlässen) Kuchen, Geschenke und viel Geplauder.

Vergangene Woche war ich dann leider krank, ich hatte zum dritten Mal seit ich hier bin starke Halsschmerzen. Da Damien am Tag zuvor bereits im Spital war, beschloss ich mich, ihn am Mittwoch morgen zu begleiten und einen Arzt meinen Hals anschauen zu lassen. Das Spital war mit einem in der Schweiz vergleichbar. Ich musste ein Formular ausfüllen, bezahlte INR 600 (ca. 10 CHF) und wurde dann zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt geschickt. Nach 15 Minuten Wartezeit in einem fast leeren Zimmer sah sich der Arzt meinen Hals an, die Türe zum Warteraum offen. Immer wieder kam eine Schwester herein, die sich übrigens alle mit Sister ansprachen, gegenseitig und auch der Arzt. Dieser bescheinigte mir eine leichte Halsentzündung und verschrieb mir Medikamente. Glücklicherweise musste ich seine Schrift nicht entziffern, es kam mir vor als ob die Ärzte hier noch unleserlicher schreiben als die unseren. Ich jedenfalls erhielt eine saubere Abschrift für meine Krankenmappe (die ich bei mir behalten musste) und durfte mit dieser zur Apotheke im Erdgeschoss, wo ich für INR 113 (weniger als CHF 2) meine Medikamente erhielt für die nächsten 3 Tage. Zurück im Hotel ruhte ich den Rest des Tages.

Leider fühlte ich mich am nächsten Tag nicht besser, im Gegenteil, also wieder zurück in das Krankenhaus, wo mir mitgeteilt wurde, dass alle HNO-Ärzte in einer Operation seien bis am Mittag. Im Hotel wurde mir dann ein Arzt ins Zimmer geschickt, ein Hausbesuch für INR 1500 (CHF 22). Er verschrieb mir weitere Medikamente, erklärte mir in schnellem indischem Englisch was wie nicht in Ordnung war und freute sich über meine Einrichtung im Hotelzimmer. Kurz darauf brachte mir jemand vom Empfang meine weiteren Medikamente. Ich war also für die nächsten Tage versorgt und das halbe (wenn nicht das ganze) Personal im Hotel wusste, dass ich krank war.

Nach einigen Tagen Bettruhe wagte ich mich am Samstag wieder kurz aus dem Haus, in einer Seitenstrasse füllte ich meine Vorräte (Cola und Cracker) auf, in der Lounge ass ich etwas mit den Jungs, die sich um mich sorgten. Langsam fühlte ich mich wieder lebendig. Am Sonntag war dann endlich auch das Kopfweh viel besser.

 

Eigentlich hatte ich kein Foto für diese zwei eher unspektakulären, aber doch nervlich sehr aufreibenden Wochen, aber zum Thema Krankenhaus fiel mir dieses Foto wieder ein, das wir woanders in Chennai gemacht hatten. Immerhin etwas für Euch: Schaut bitte auf den Namen des Spitals…. 🙂

hospital

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