Heimreise

(Montag, 4. Januar 2010)

Viel zu früh klingelt der Wecker. Aber heute können wir ihn nicht ignorieren, wir müssen schliesslich noch packen und die Wohnung aufräumen.
In der Hoffnung, dass in der Nacht doch noch etwas sichtbar wird, haben wir unsere warmen Kleider noch nicht eingepackt. Somit gibt es heute morgen noch einiges zu tun. Auch die Möbel, die wir nach unserem Belieben umgestellt hatten, müssen wir wieder an die richtige Stelle rücken.
Henry holt uns um 9 Uhr ab. Es zeichnet sich langsam ein heller Streifen am Horizont ab.
Am Flughafen ist schnell eingecheckt und wir setzen uns direkt an die grossen Fenster und sehen, wie es heller wird. Unserer Meinung nach ist es heute schon heller als noch vor einer Woche, als wir ankamen. Theoretisch müsste es auch korrekt sein. Noch in Tromsö lese ich mein letztes Buch zu Ende; es bleibt in der Hoffnung auf einen neuen Leser dort.
Auch am heutigen Tag haben wir wieder in jedem Flugzeug Fensterplätze, traumhaft!
Nicht nur viele Kinder sind im Flugzeug, sondern auch eine Katze, die sich offensichtlich nicht wohl fühlt. Es ist nicht einfach, Ruhe zu finden auf diesem Flug.
Aufgrund der tiefen Temperaturen müssen die Flügel unseres Transportmittels erst enteist werden. Dazu fährt auf jeder Seite ein Wagen mit einer Art Lenkkran heran undd bespritzt die Flügel mit einer heissen, schäumenden Flüssigkeit.
In Oslo ist es bereits heller, hier scheint auch die Sonne! Nach einer kurzen Rundfahrt über den Flughafen, um am richtigen Terminal anzukommen, übergeben wir unser Gepäck am internationalen Check-in und hoffen, dass wir es in Zürich wieder sehen.
Wir gönnen uns ein amerikanisches Mittagessen und sehen bereits um 15 Uhr den Sonnenuntergang an. Aber immerhin haben wir die Sonne mal wieder gesehen;-)
Der Flug nach Amsterdam verläuft problemlos. Martin kann wieder am Fenster sitzen, er hat mich mit einem neuen, interessanten Buch bestechen können.
In Amsterdam sehen wir wieder die ersten Schweizer. Es sind Jugendliche, die in voller Lautstärke singen, kichern und diskutieren, und das ganze in einem Thurgauer Dialekt. Wir wünschen uns in unser einsames Haus am Meer zurück.
Mit Verspätung, weil wir an der Enteisungsstrecke anstehen müssen, verlassen wir Amsterdam Schipol. Es ist auch hier schon wieder stockdunkel, aber daran sind wir uns ja mittlerweile gewöhnt.
Endlich wieder über der Schweiz. Martin versucht herauszufinden, woher wir anfliegen. Ich freue mich einfach auf mein Bett. Auch unser Gepäck hat es wieder in die Schweiz geschafft, unser Chauffeur, Martin’s Vater, erwartet uns auch schon sehnlichst. Gerne hätten wir ihm Fotos vom Nordlicht gezeigt, aber dazu müssen wir noch einmal in den Norden gehen…

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