Guayaquil

(Mittwoch, 1. November – Freitag, 3. November 2017)Einmal mehr stand ich mit meinem Gepäck am Flughafen und ich muss ehrlich sagen, ich spürte weniger Freude als bei früheren Reisen. Ich war in den letzten 2 Jahren viel unterwegs gewesen, vor allem Langstreckenflüge, und freute mich daher nicht auf gute 18 Stunden unterwegs sein. Aber ich freute mich auf einige Tage frei in guter Gesellschaft. 

Nach dem Umsteigen in Amsterdam ging es weiter über den grossen Ozean. Ich hatte nicht sehr viel geschlafen in den vergangenen Nächten und schlief bald mal ein, während immer noch ein Film lief. Ab und zu war ich wach, schaute einen Film oder ass etwas. Irgendwann realisierte ich, dass ich ja in Quito aussteigen und nach zwei Stunden wieder in den gleichen Flieger einsteigen muss. Da sank meine Laune noch etwas. Sie hob sich aber, amüsiert über meine chinesische Sitznachbarin, die offensichtlich für 15 Personen das Einreiseformular ausfüllen musste. Definitiv besser ging es mir, als ich in Guayaquil von Franziska abgeholt wurde. 

Bald erreichten wir unser Hotel in der Nähe der Promenade, neben dem Hotel vom Juni. Ein kurzes Abendessen später lag ich auch schon todmüde im Bett. 

Spannend ist hier, dass der Subway keine einzige vegetarische Variante hatte, ich bestellte ein Thonsandwich. Nach Indien war ich hier in einer ganz anderen Welt. 
Wir frühstückten im Hotel und spazierten durch das Quartier. Franziska fand einen Perlen- und Kettenladen, dann gingen wir zurück ins Hotel. Gegen Mittag wurden wir von Carina und der Familie abgeholt, ihr Cousin Christian aus Quito war ebenfalls in der Stadt mit seiner Familie. Bei ihnen zu Hause spielten wir erst mal eine Runde Uno mit den Kindern. Das war interessant, wir können kaum Spanisch, sie kein Englisch. Ich werde grosse Fortschritte machen in diesen Tagen!

Später wurden wir ins Erdgeschoss gerufen, das Essen war fertig: Suppe mit Kartoffeln und Fisch, dazu Orangensaft. Wir unterhielten uns mit Händen und Füssen, ab und zu mit Hilfe von googletranslate. 

Zurück bei den Kindern spielten wir Nintendo Wii. Beim Bowling schlug ich mich erstaunlich gut, beim Golf weniger. Franziska musste immer wieder beim Baseball leiden. Abdi (8 Jahre) war da von niemandem zu schlagen. 

Um 5 verliessen wir gemeinsam das Haus, holten Carina’s Mann Fabian ab und fuhren in den Sportpark Semesa. Es gab Teiche, Ecken wo die Kinder malen konnten, ein Open Air Konzertplatz und viel Wiesenflächen. Wir hielten bei einem Platz wo die Kinder auf elektrischen Stofftieren herumfahren konnten. Auch der Spielplatz war hoch angesehen. Beim Rückweg sass Valentina auf den Schultern von Christian, ich bot es Maria (7 Jahre) an. Ich bin ca. 10-40 cm grösser als die anderen hier und Maria fühlte sich nicht wohl so hoch oben. Ivanna (5 Jahre) freute sich jedoch riesig und wollte meine Schultern kaum mehr verlassen. 

Der nächste Halt war bei einer anderen Promenade, wo es einen guten Ausblick auf einen im Dunkeln beleuchteten Springbrunnen hatte. Nach einigen Gruppenfotos ging es weiter zu Papa John’s, wo ich eine eigene kleine Vegipizza erhielt, der Rest teilte sich zwei grosse Fleischpizzas. Müde und erschöpft lagen wir dann spät im Bett. 

Am Morgen hiess es dann mal wieder alles packen, ich hatte ja kaum ausgepackt. Nach dem Frühstück holte Carina uns ab und wir liessen alles Gepäck bei ihr zu Hause. Heute stand ein Besuch im historischen Park auf dem Programm. Erst sahen wir uns einen Zoo mit vielen Tieren an, zum Teil waren sie sehr nah. Ein, zwei alte Gebäude rundeten den historischen Teil ab. Die Kinder hatten Spass und wir wurden eines besseren belehrt, dass es in Guayaquil nichts zu sehen gibt. 

Zu Hause gab es Mittagessen. Die anderen erhielten Reis mit Poulet, für mich machte sie extra Reis mit Crevetten. Dass ich doch immerhin Fisch ass, liess mich hier überleben:-)
Nach einiger Zeit hiess es dann Abschied nehmen, die Kinder blieben zurück und Carina, Marlene und die Mutter brachten uns zum Flughafen. Da ich netterweise ein Upgrade erhielt in die Business Class hatten wir Priority Checkin, aber sie liessen Franziska dann doch nicht in die VIP Lounge. 

Ich fand mal wieder Haswehbonbons (diese Stadt meint es nicht gut mit mir, hatte ich sie letztes Mal schon mit Halsschmerzen verlassen) und dann ging das Boarding auch schon los. Die Business Class hatte bequeme Sitze, aber als ich dann nach einer vegetarischen Option beim Abendessen fragte, wurde ich wieder “runtergestuft”, sie brachten mir ein Tablett aus der EconomyClass. Erst auf den zweiten Blick sah ich, dass es in meinem vegetarischen Salat Pouletstreifen hatte. Der Rest war sehr lecker. 

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