Colombo und zurück nach Chennai

(Samstag, 30. September bis Mittwoch, 4. Oktober 2017)

Wir erreichten Colombo, die Hauptstadt Sri Lanka’s, in der die Hälfte der Bewohner des Landes wohnen. Doch auch hier waren klar weniger Menschen auf den Strassen, als ich es mir von Indien gewöhnt bin. Der Fahrer fand das Hotel problemlos, ich hatte hier ein Zimmer im Hilton gebucht, mit meinen vielen Punkten. Wir wurden freundlich, aber reserviert begrüsst. Das Zimmer war im Executive Floor, einmal mehr bekam ich ein Upgrade. Schade, dass mein Status irgendwann verfallen wird.

Ich wollte unbedingt noch etwas nach draussen und so schlenderten wir dem Touristenmarkt entlang. Schnell hatte ich genug gesehen, dafür wollte ich das Meer sehen. Der Fahrer meinte, das Hotel sei am Strand, das war jedoch leicht übertrieben. Vom Hotel waren es noch ca. 500 m bis zum Meer, jedoch sah ich den Strand erst am nächsten Tag. Stattdessen waren da ein Leuchtturm (mitten zwischen hohen Gebäuden…..) und ein gut bewachtes Regierungsgebäude, immerhin. Zurück im Hotel gab es noch einige Leckereien aus der Executive Lounge, bis ich dann wieder mit John Grisham ins Bett ging.

 

Um pünktlich am Flughafen zu sein, trotz den unberechenbaren Strassenverhältnissen, hatten wir uns für eine Nacht in Colombo entschieden. Sehr viel soll es hier aber nicht zu sehen geben, daher hatten wir uns für den Zoo entschieden. Eine Rickschah brachte uns durch die Stadt, dem Meer entlang, an Strassenläden vorbei, auch hier waren kaum Menschen zu sehen – bis wir dann den Zoo erreichten. Anscheinend war heute Tag der Offenen Tür oder Kinder gratis oder sonst irgendwas, jedenfalls standen vor dem Eingang unzählige Menschen, eine Schlange von 200 m auf beide Seiten. Glücklicherweise konnte ich als Ausländerin daran vorbei (mit dem vierfachen Eintrittspreis selbstverständlich).

Drinnen sah es ähnlich aus, die Menschen tummelten sich überall und die Tiere suchten sich in kargen Gehegen einen Schattenplatz, um nicht ganz der Sonne ausgeliefert zu sein. TripAdvisor hatte mir ein anderes Bild von diesem Zoo gegeben, es war eher traurig. Ich hielt es nicht lange aus, daher waren wir bald mal wieder draussen und auf dem Weg zurück. Ich kaufte die letzen Souvenirs, genoss noch einen Drink in der Lounge und dann wartete das Uber vor der Türe, um uns an den Flughafen zu bringen.

Am Flughafen begann das Desaster. Durch Zeigen des Flugplanes (auf Papier) und des Passes gelangt man ins Flughafengebäude. Dann wird als erstes das gesamte Gepäck gescannt. Am Automaten machten wir dann Self-Checkin, aber es wurden keine Kleber für das Gepäck gedruckt. Also durch die nächste Gepäckkontrolle und zum Schalter der Fluggesellschaft. Die Gruppe vor uns brauchte eine Weile, irgendwann waren dann wir an der Reihe. Mein e-Visum im Pass reichte ihr nicht aus, sie lief ins Büro und druckte meinen Visumsantrag nochmals aus (wieso?!). Dann musste sich noch genau wissen, wann ich Chennai wieder verlassen werde (nochmals als Wiederholung: Ich stand am Schalter in Sri Lanka!). Sie fragte genau das gleiche auch meine Begleitung, trotz indischem Pass…… Ich war jedenfalls ziemlich sauer über die sinnlosen, langwierigen Prozesse und war erst duch ein neues Buch und ein Abendessen wieder ruhigzustellen. Es folgte eine weitere Kontrolle, bis wir dann endlich ins Flugzeug gelassen wurden und zruück nach Chennai durften.

Endlich, zurück in Chennai. Ein Taxi brachte uns zurück nach Hause und nach einem weiteren Abendessen und etwas Schokolade war ich schon wieder fast ruhig.

 

In Chennai hatte ich nun noch zwei Tage. Den ersten verbrachte ich gemütlich, erst ausschlafen, dann in die Phoenix Mall zum Einkaufen. Wie immer kaufte ich etwas für meine Patenkinder, zudem wollte ich auch meinem Team in der Schweiz etwas mitbringen (ich kann ja nicht nur Schokolade an die indischen Teams verteilen:-)). Zum Glück gab es nach Diwali die Süssigkeiten 2 für 1 pro Pack, das kam mir sehr entgegen. Ausserdem kaufte ich mir einige Portionen Paneer Butter Masala (ready to eat und ready to cook), das soll mein „Heimweh“ etwas lindern, wenn ich zurück in der Schweiz bin.

Selbstverständlich musste ich nochmals ins Kino, diesmal sogar im grossen imax-Saal. Der Raum war nicht mal zur Hälfte gefüllt, das war sehr ungewöhnlich, bis ich realisierte, dass die staatliche Preisbindung nicht für diesen Raum hier gilt, der Preis war also ca. dreimal so teuer wie in einem normalen Kino. Ich genoss den Film „Only in America“ mit einem obligaten Veg Puff (Gemüsetasche) und viel Cola.

Zurück zu Hause begann ich schon mal zu packen und nach einem kleinen Abendessen war ich auch schon wieder im Bett.

 

Lange, lange war ich nicht mehr im Büro in Chennai gewesen und ich freute mich sehr, alle wiederzusehen! Ich plauderte mit allen, verteilte Schokolade, genoss ein Mittagessen in der Kantine und beantwortete Fragen vom Team. Sehr erstaunt war ich, als sie dann plötzlich mit einem Geschenk aufwarteten. Ich hatte meine Verabschiedung bereits gehabt, sie hatten nun noch einige Bilder zu einer Collage verarbeitet und mir geschenkt, sehr schön!

Die letzte Verabschiedung fiel mir sehr schwer, ich hatte in Chennai sehr gute Freunde gefunden! Glücklicherweise hatte ich ja noch ein Buch, um mich am Flughafen abzulenken und im Flugzeug schlief ich sofort ein; ich schaffte auf dem ganzen Flug nur einen Film. So erreichte ich Europa fast ausgeschlafen.

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