Chennai: Hochzeit von Sruthi und Vaibhav

(Samstag 25. Mai bis Samstag 1. Juni)

Ich erreichte Chennai am Samstag Abend wieder und durfte sogar mit dem Auto selber nach Hause fahren. In dem Teil der Stadt kenne ich mich aus, da mache ich das gerne mal ab und zu. Zu Hause genoss ich dann einen gemütlichen TV Abend.

Sonntag begann mit 100 Minuten auf dem Rad im Gym. Leider klappte das mit Netflix nicht und als ein paar Jungs nach einer Weile den Raum verliessen, schalteten sie die meisten Klimaanlagen aus. Lange habe ich nicht mehr so geschwitzt! Eine richtige Dusche später waren wir auf dem Weg zu Preetha’s Haus. Sie ist auch eine denen, die von Anfang an im Team dabei waren, das ich trainiert hatte im Jahr 2016. Vor zwei Monaten kam ihre Tochter zur Welt, weshalb ich sie nun zu Hause besuchte.

Preetha und ihr Mann Kumar wohnen bei ihrer Familie in einem über 100 Jahre alten Haus. Die Kleine war sehr klein mit viel Haaren, schlief aber meistens während unseres Besuches. Preetha und ihre Mutter hatten gekocht, ein Festessen für uns: Biryani, Chapatti, Paneer Butter Masala und Salat sowie zum Nachtisch Mangos, Paesam und Eis. Einmal mehr ass ich zuviel, ich konnte es nicht lassen.

Mit Gayu trafen wir uns in einem Shopping Center, ich brauchte noch die letzten Accessoires für die Hochzeit. Und natürlich musste ich meine Vorräte in der Schweiz auffüllen mit indischem Essen. Zum Glück folgte ein ruhiger Abend zu Hause (mit wenig weiterem Essen).

Am Montag Morgen wollte ich eine Runde schwimmen, aber der Pool war geschlossen wegen Frischwassermangel. So blieb ich den ganzen Tag drin und arbeitete vom Sessel aus. Das Mittagessen wurde geliefert und ich arbeitete weiter bis zum Ende des Schweizer Arbeitstages (ca. 20 Uhr Lokalzeit). Nach so wenig Bewegung musste ich am Abend dann noch raus, wenn auch endlich die Temperaturen etwas erträglich waren, es sollten dann zwei Runden auf den Dächern der Häuser werden, sehr schön!

Sruthi hatte extra jemanden organisiert, die Mehendi malen konnte. So brachte mich Navin am Dienstag Nachmittag zu Sruthi nach Hause, wo auch viele Verwandte waren. Ich sass eine Weile da, während Sruthi’s Cousine meine Hände und Füsse bemalte. Kaum war ich durch, kam Bernadette auch noch dran. In der Zwischenzeit wurde ich gefüttert, ich konnte ja nicht selber trinken und essen, Sruthi’s Mutter schien dies zu geniessen. Stunden später war das Henna getrocknet und wir konnten es abwaschen. Mit schön verzierten Händen genossen wir ein sehr gutes Dosa, von Sruthi’s Mama gemacht. Einmal mehr waren wir verwöhnt! Auf dem Heimweg telefonierte ich noch mit Kollegen aus den UK, die noch ein Meeting spät angesetzt hatten. Wenn mein Arbeitgeber mich in Indien Home Offie machen lässt, kann ich auch flexibel mal eine späte Besprechung annehmen.

Ich durfte ja nicht mehr ins Büro, wollte aber “meine” Teams trotzdem noch treffen. So traf ich Navin’s Team zum Abendessen am Mittwoch ausserhalb. Im Restaurant mit leckerem Essen und zu lauter Musik wurde anschliessend noch getanzt und Fotos gemacht, ein typischer indischer Abend also.

Einmal mehr war ich froh, dass ich hier so viel Sport machen kann, wenn auch im Gym mit Klimaanlagen. So kann ich immerhin all das Essen verwerten, von dem ich ja nicht die Finger lassen kann. Also erst mal den Tag wieder mit 90 Minuten Radfahren beginnen, etwas Arbeit aufholen und dann ins Einkaufszentrum. Ich wollte noch ein paar Kleinigkeiten kaufen und war früher so oft in der Phoenix Mall gewesen, es war einfach schön mal wieder dort zu sein.

Endlich war es dann soweit: Die Hochzeit begann (jedenfalls für uns Gäste, das Brautpaar war schon seit dem frühen Morgen mit diversen Ritualen beschäftigt. Donnerstag Abend war gemäss Einladung “Magical Evening of dance & fun”, es versprach ein toller Abend zu werden! Ich freute mich sehr, viele meines Teams wieder zu sehen und auf gute Musik und Tanz.

Zwischen vielen Fotos gab die die Familienmitglieder ihre Tanz- und Gesangskünste zum Besten, das heisst seine Familie (aus Gujrat im Norden) tanzte während ihre Familie aus dem Süden sang. Das Brautpaar tanzte einen (für westliche Verhältnisse traditionellen) Hochzeitstanz, den sie lange eingeübt hatten, Ed Sheeran hätte seine Freude daran gehabt! Ich traf auch viele Freunde aus der Schweiz, einige hatten den Weg hier hin gefunden (oder waren sowieso schon hier). Auch das Essen auf dem Bananenblatt fehlte nicht, sehr lecker!

Der Freitag Morgen begann früh, sehr früh. Wir erreichten die Halle und in einem Nebenzimmer half mir Abi, den Saree anzuziehen. Dann mischten wir uns unter die Leute, während Sruthi und Vaibhav mit unzähligen Zeremonien beschäftigt waren. Behängt mit Blumenketten mussten sie aus kleinen Gläsern trinken, während viele Menschen Rituale um sie herum vollzogen. Während das Brautpaar die nächsten Momente auf der Bühne hinter sich brachte, begannen wir weitere Fotos zu machen, das ganze Team war mittlerweile aufgetaucht, inklusive sieben weiteren Gästen aus der Schweiz. Nach dem Essen durften wir auch noch auf die Bühne um zu gratulieren, dann war der Teil auch abgeschlossen und wir gingen nach Hause. Vermutlich fanden noch viele weitere Zeremonien statt, im kleinen Kreise. Viel gibt’s da aber nicht zu tun, ausser da zu sitzen und zuzuschauen.

Also zurück nach Hause, alles packen und zurück in die Schweiz, mit vielen Erfahrungen, Fotos und indischem Essen reicher.

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