Von Ost nach West

(Ostermontag, 24. März 2008)

Als ich erwache, ist es draussen schon hell. Für die meisten auf dem Campingplatz ist das verlängerte Wochenende vorbei und sie brechen ihre Zelte ab.

Wir beschliessen, direkt bis nach Philip Island zu fahren und dort einen Tag zu bleiben. Eigentlich hatten wir uns einen schönen Nationalpark für heute ausgesucht, aber der soll immer belegt sein, es lohne sich kaum, da anzufragen.

Unterwegs sehen wir unser zweites Wombat. (Das erste sahen wir im Wildlife Park in Sydney, es schlief genüsslich auf dem Rücken, alle Viere von sich gestreckt.) Auch dieses hier lag, jedoch mitten in der Strasse.

Die Australier lieben Strassenschilder, scheint mir. Es reicht nicht, wenn steht, dass in 5km die Überholspur kommt, es braucht auch noch Tafeln, die besagen, dass es nur noch 2km, 500m, 200m dauert und dass die Überholspur jetzt anfängt. Auch um die Sicherheit der Fahrer sind sie sehr besorgt. Mit Sprüchen wie “Survive this drive”, “Take a break every 2 hours”, “Only sleep cures fatigue” oder “A powernap could save your life” appellieren sie an den gesunden Menschenverstand. In New South Wales heissen die Raststätten “Driver Reviver”, in Victoria sind sie mit “Powernap Area” angeschrieben.

In Lakes Entrance, wo uns die Strasse wieder ans Meer bringt, machen wir Mittagspause. Endlich sehen wir auch schwarze Schwäne, sie kommen neugierig auf uns zu.

Plötzlich geraten wir in einen Stau mitten im Nichts. Eine Autofahrerin konnte wohl nicht mehr reagieren und hatte einen Unfall verursacht. Der Stau geht jedoch noch kilometerlang weiter, vermutlich sind das die Wochenendausflügler, die nun wieder nach Melbourne zurück müssen. Nach einer knappen Stunde zwischen Stehen und Fahren trennen sich zum Glück unsere Wege und wir haben wieder freie Fahrt.

Nach vielen Kilometern kommen wir endlich auf Philip Island, die vor Melbourne liegt, an. Ein Campingplatz ist schnell gefunden, wir dürfen diese Nacht an der Sunset Avenue übernachten. Da diese Nacht noch zum Osterwochenende gehört, kostet es uns teure 40 Dollar. Die nächste Nacht wird dann nur noch 29 Dollar sein.

Etwa fünf Zelte trennen uns von dem kurzen Sandstrand. Viele Kinder rennen auf dem Campingplatz, aber wir lassen uns nicht stören. Der Wind ist immer noch ziemlich stark, so dass es nicht richtig warm wird. Ein Gewitter zieht auf, es blitzt schön am Horizont. Wir gehen schlafen in der Hoffnung, dass morgen wieder die Sonne scheint.

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