The sunshine state?

(Montag, 17. März 2008)

Extra früh klingelt der Wecker, auch das Frühstück lassen wir aus. Der Däne auf dem Campingplatz in Airlie Beach erzählte uns, dass man in Tin Can Bay früh morgens Delphine füttern kann.

Nach einer halben Stunde Autofahrt sind wir dort angekommen und Martin entdeckt sofort ein Tandemfahrrad mit Schweizer Flagge. Während der Delphinfütterung finde ich dann die Besitzer, die seit 22 Monaten mit dem Fahrrad unterwegs sind (in Singapur haben sie glücklicherweise ein Segelschiff gefunden, das sie nach Australien mitnahm). Wie lange sie noch unterwegs sein werden, wissen sie noch nicht. Ihre Website ist www.pedalen.ch Die Delphinfütterung ist nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Es kommt nur ein Delphin namens Mystique nahe an die Menschen heran. Dabei wird er sehr oft fotographiert, und hier sind mal nicht die Japaner die Schlimmsten.

Nach dem Spektakel quatschen wir noch eine Stunde mit den Schweizern, während viele Neugierige ihr Fahrrad bestaunen.

Bei Regen fahren wir in die Innenstadt von Brisbane. Ich fahre nicht gerne in einer fremden, grossen Stadt mit dem Auto herum, schon gar nicht bei Linksverkehr. Aber das Navi hat uns direkt ans Expo Gelände von 1988 geführt. Es ist immer noch sehr schön aus, aber die Teiche und Brunnen sehen wohl bei Sonnenschein viel verlockender aus. Die Idee des Street Beach, ein Pool mit Sandstrand mitten in der Stadt, finde ich super.

Wir essen etwas zu Mittag und spazieren an den Wasserspielen vorbei, dann haben wir genug vom Regen und gehen weiter. Wir sind immer noch im Bundesstaat Queensland, der den Beinamen "sunshine state" hat; wir sind da jedoch anderer Meinung. Uns wurde aber auch gesagt, dass es schon lange nicht mehr so geregnet hat.

Das nächste Ziel ist Surfer’s Paradise, wobei das wohl eher auch Sonnenschein begingt. Ich hatte mir eine belebte Kleinstadt vorgestellt. Es erwarten uns jedoch viele Hochhäuser einer sehr touristischen Stadt. Erst mal steht ein Spaziergang am Strand auf dem Plan. Die Surfer, die sich trotz Regen und Schwimmverbot ins Wasser wagen, können kaum auf dem Brett stehen. Aber die Wellen sind auch nicht gut zum surfen.

Der einzige Campingplatz, den wir zwischen den Hochhäusern finden, ist gut gefüllt und für viele Gäste ausgelegt. Wir sind uns kleinere gewohnt, aber es ist ja nur für eine Nacht. Zu Fuss marschieren wir ins Stadtzentrum, wo der St. Patrick’s Day gefeiert wird. Das ist eigentlich ein irischer Feiertag, den die Einwanderer mitgebracht haben. Es soll hier viele Iren haben.

Hier sind die Läden wieder länger geöffnet und wir stöbern erst mal durch die Surfershops. Alle Pubs sind bevölkert von grün angezogenen, meist angetrunkenen Menschen, die fröhlich feiern. Wir essen im Hungry Jack’s (das ist unser Burger King) und schlendern weiter durch die Strassen.

Im Internetraum beim Campingplatz erreichen wir endlich Stöff via Skype.

Das ist ein Studienkollege von Martin, der seit einem Jahr in Narrabri wohnt und arbeitet. Morgen abend werden wir bei ihm eintreffen.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir haben schon die Hälfte unserer Zeit mit dem Camper hinter uns. Mittlerweile haben wir uns gut daran gewöhnt, ich habe mich auch mit dem kleinen Chaos abgefunden, das zwangsläufig herrscht, wenn zwei Menschen ihre Habseligkeiten auf so engem Raum ausbreiten.

Immerhin sind hier die Temperaturen angenehmer, also auch nachts etwas kühler. Es schläft sich viel besser so.

 

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