Chennai nach Sigiriya

(Samstag, 23. September 2017 – Mittwoch, 27. September 2017)
Um Mitternacht stand ich bei den Einreisebehörden in Chennai mit meinem ersten evisa. Endlich hatte es mal kaum Leute am normalen Schalter, nun stand ich beim anderen. Es dauerte dann 10 Minuten, bis ich den Stempel im Pass hatte und mit meinem Gepäck das Flughafengebäude verlassen konnte. Draussen sah immer noch alles so aus, als wäre ich nie weg gewesen.

Nach einigen Stunden Schlaf genoss ich einen lang ersehnten Chai und ein Käsedosa (eine Art Omlett) und legte mich nochmals etwas schlafen.

Zum Abendessen hatten wir uns mit Freunden im Hilton verabredet, es war sehr überraschend, wie herzlich ich wieder empfangen wurde. „Welcome back“ hiess es überall. Ich hatte es einigen angekündigt, die hatten dann fleissig Werbung gemacht. Nach den ersten Drinks in der Lounge gingen wir ins Restaurant und der Manager erinnerte sich immer noch an mein Lieblingsessen: Paneer Butter Masala mit Keralaparotta! Und wie ich es genoss! Beim Essen lernte ich noch die neuen Kollegen aus der Romandie und einer aus den USA kennen. Die Angestellten im Hotel konnten es nicht lassen und brachten mir einen Schokoladenkuchen und sangen zu meinem Geburtstag. Später kam noch Naveen von der Rezeption mit einem Geschenk. Ich wurde verwöhnt als ob ich nie weggewesen wäre! Die zwei Kisten mit Schoggistängeli waren dann auch entsprechend schnell weg.

Wir verzogen uns in die Bar auf der Dachterasse, wo mich der Barkeeper freudig begrüsste und mir auch zum Geburtstag gratulierte. Hilton gab sich wirklich alle Mühe, dass ich mir speziell vorkam! Wir lernten noch weitere Personen kennen, die auch regelmässig in der Bar anzutreffen sind. Kaum hatten wir den ersten Kuchen gegessen, brachten sie den zweiten, diesmal in der Bar organisiert, wow! Das nenne ich super Kundenservice!

Wir versuchten, den Kuchen mit anderen Gästen zu teilen. Mir wurde also noch öfters gratuliert, der Kuchen reduzierte sich kaum. Nach einigen Tänzen auf der Dachterrasse, wo sich die Luft kaum abgekühlt hatte, auch nach Mitternacht nicht, wurde ich dann doch müde und sehnte mich nach einem Bett.

Wir checkten pünktlich am Flughafen ein und ich stellte mit Freuden fest, dass ich ein Visum mit double entry hatte. Ich darf also nach dem Abstecher in Sri Lanka zurück nach Chennai.

Bevor es offiziell Zeit war zum Einsteigen, wurden wir bereits ausgerufen mit “final call”. Der Flug war kurz und in Sri Lanka sah es ähnlich aus wie in Chennai bzw. Südindien. Wir organisierten einen Fahrer und los ging die Fahrt nach Sigiriya, wo wir die ersten drei Nächte verbringen.

Die Landschaft war dem sehr änhlich, was ich kennengelernt hatte. Palmen und Bananenbäume, Rikschahs, kleine Dörfer. Der grosse Unterschied war ganz klar die Anzahl der Menschen! Viel viel weniger als in Indien waren unterwegs, die Strassen viel weniger befahren. Die Motorradfahrer trugen Helme, es wurde kaum gehupt.  Immer mal wieder hatte es eine freie grüne Fläche zwischen zwei Dörfern, sehr schön.

Wir erreichten das Hotel Sigiriya nach einer Teepause. Mit Sicht auf den grossen Löwenfelsen vom Pool aus waren die Gebäude zwischen Bäume und Grûn gepflanzt. Das Zimmer hübsch und klein, mit ab und zu harmlosen Besuchern, die den Wänden entlang rannten und die Insekten assen. Ein Jogging/Barfussweg von 550 m führte durch das Areal hindurch. Eine sehr gute Wahl!

Ich las noch etwas in der Lounge, bis es endlich Zeit war für das Abendessen. Das Buffet war gut, grosse Auswahl, dem indischen sehr ähnlich und auch sehr lecker!

Ich erwachte, als das Frühstücksbuffet schon kurz vor dem Verräumen war, wir erhaschten noch genügend Leckereien. Ein Auto brachte uns ins ca. 80 km entfernte Anuradhapura, wo einige buddhistische Gebetsstätten zu finden sind. Wir stoppten am Eingang für die Tickets und dann wieder bei der ersten Sehenswürdigkeit: ein Pagoda aus roten Backsteinen. Niemand anders war zu sehen, als wir das kugelförmige Gebilde umkreisten. Sehr ungewohnt, denn in Indien wären hier Hunderte Menschen. Die Touristensaison hat vor Kurzem geendet. 

Beim nächsten Stopp waren dann einige andere Menschen (Touristen und Lokale), die ebenfalls um die grosse weisse Pagoda herumspazierten. Ich wäre fast nicht hineingekommen, meine Shorts waren zu kurz. Ich faltete sie ganz nach unten und die Uniformierte bedeutete mir, ich solle die Hose noch etwas herunterziehen, dann passte es über die Knie und ich durfte auch rein. 

Etwas weiter war eine Buddhastatue mit einem Schild, dass Fotos mit dem Rücken zur Statue verboten sind. Ich genoss einfach mal das Grün, den Schatten und die leichte Brise, bevor wir wieder nach Hause fuhren. Unterwegs gab es noch Chai und Puffs, so dass ich fast schläfrig wurde am Pool. Bei einer Ayurvedamassage schlief ich dann auch bald mal ein, so entspannt war ich. Entsprechend ruhig war ich beim Abendessen….

Auch heute musste das Frühstücksbuffet lange auf unsere Anwesenheit warten, die Ferienentspannung liess mich wieder bis kurz vor 9 schlafen. So sollten Ferien sein!
Wir spazierten aus dem Hotel in Richting Löwenfelsen, holten ein Ticket (30 USD pro Person!) und nahmen das Abenteuer in Angriff. Zwischen Felsen hindurch erreichten wir den Fuss des Berges, über Felsen- und Metalltreppen gelangten wir bis ganz nach oben. Immer mal wieder mussten wir eine Pause einlegen, der stärker werdende Wind kühlte uns ab.

Die Aussicht von oben war imposant. Der König hatte oben seine Räume bauen lassen, die Überreste sind noch sehr gut zu sehen. Ich genoss den Wind und schlenderte überall umher, sogar einige Pools (vermutlich für Wasservorräte) waren gebaut worden. Nach einiger Zeit war genug und wir traten den Rückweg nach unten an. Die Glace hatten wir uns redlich verdient, vor allem für den ganzen Fussweg, den wir vom Hotel und zurück gemeistert hatten.

Endlich, der Pool hatte lange genug warten müssen. Kaum sass ich am Rand, begann es zu tröpfeln. Egal, die Abkühlung war sehr willkommen. Erst als wir Essen bestellt hatten, begann es für 30 Minuten zu regnen. Ich sass also bald mal wieder auf dem Liegestuhl und beobachtete die Affen in den Bäumen, mit meinem Buch in den Händen.

Das Hotel verlangte 165 USD für eine Fahrt nach Kandy via Elephant Orphanage, das war zuviel. Nach einigen Telefonaten hattrn wir einen Fahrer für 75 USD für den nächsten Tag organisiert. Dort soll das nächste Abenteuer warten.

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