Kandy

(Mittwoch, 27. bis Freitag 29. September 2017)

Ein Fahrer holte uns beim Hotel ab, wir genossen die letzte Aussicht auf den Löwenfelsen. Unterwegs erklärte er, dass der Sicherheitsgurt als Fahrer nur Pflicht sei, wenn man grösser als 5 Feet (ca. 150 cm) ist. Sein Englisch war nicht sehr gut, aber wir konnten uns verständigen. Es half nicht, dass meine Begleitung wie jemand aus Sri Lanka aussah, jedoch kein Wort Singalesisch sprach. 

Wir hielten unterwegs für einen süssen Chai (auch in Sri Lanka ist der Tee sehr gut!). Nach etwas mehr als zwei Stunden (1:20 h gemäss google maps) erreichten wir Pinnewala, wo ein Waisenhaus für Elefanten stand. Ursprünglich war es wahrscheinlich wirklich als Hilfe für die Tiere gedacht, heute schien es vor allem der Unterhaltung der Touristen zu dienen. Wir bezahlten einen stolzen Eintritt und kamen pünktlich zur Fütterung der Jungen. Wer den Wärtern etwas Geld zusteckte, durfte den kleinen Riesen die Flasche geben. Die Touristen (erstaunlich viele Weisse) genossen die Show. Ich konnte es dann doch nicht lassen, nebenan einen erwachsenen Elefanten mit frischen Früchten zu füttern (für 250 Rupien – ca. 1.50 CHF). Imposant! Das kleine Maul, versteckt hinter diesem grossen Rüssel. Ich streichelte das Tier (wenn man hier noch vom Streicheln reden kann), die Haut schien dick und meine Berührung wurde wohl nicht gross wahrgenommen. 

Weiter hinten war eine ganze Elefantenherde, nur durch ein paar grosse Steine von uns getrennt. Sie frassen friedlich und zwei jüngere spielten miteinander. Es war eher trist hier, schade.

Nach einer weiteren Dreiviertelstunde errechten wir Kandy, eine grössere Stadt. Das Hotel war schnell gefunden, mitten in der Einkaufsmeile. Wir schlenderten einem See entlang, am bekannten Tempel vorbei und mussten ein Dach vor dem Regen suchen. Immer mal wieder regnete es während dem Tag, das störte nicht. Hier spazierte jeder mit Schirm umher. Ein kurzes Abendessen später war ich schon eingeschlafen, die Erholung tut mir sehr gut!

Der Wecker war extra so gestellt, um nicht den ganzen Tag zu verschlafen. Ich hätte nicht gedacht dass ich ihn so häufig brauchen würde. Nach einem Frühstück in einem eher europäischen Cafe (ich bin (noch) nicht bereit für Fisch zum Frühstück) wartete ein türkis Nano vor dem Hotel. Endlich, nach langem Warten durfte ich in einem Nano sitzen! Dies ist das günstigste Auto, kostet 1 Lakh indische Rupien, ca. 1’500 CHF (ohne spezielle Innenausstattung) und wurde von Tata entwickelt, damit Familien sicherer sind as auf dem Motorrad. Auch von innen sah er einem Smart ähnlich, nur dass die Rückbank (zu Lasten eines Kofferraums) erstaunlich geräumig war!

Auch dieser Fahrer sprach gebrochen Englisch und da er “unter der Hand” organisiert wurde, war der Preis etwa 50% günstiger. Er fuhr über enge Strassen einen Berg hoch, wobei er die Klimaanlage zugunsten der Geschwindigkeit ausschaltete. Durch die offenen Fenster zog kühler Wind ins Auto, die Temperatur war herrlich hier! Ganz oben hielt er vor einem Tor und erzählte dem Sicherheitsmann, dass wir im Hotel essen möchten, dann wurden wir durchgelassen. Die Anlage war sehr gepflegt, der Golfplatz klein und gemäht, die Pflanzen hübsch arrangiert.

Die Hotelterrasse zeigte einen traumhaften Blick auf einen grossen Teich. Der Kellner schob den Tisch ans Geländer für eine bessere Aussicht. Das Essen und Trinken war erstaunlich günstig für eine solch vorteilshafte Lage. Anschliessend folgte ein Spaziergang um den Teich. Herrlich, die vielen Pflanzen, die Farben, das Rauschen der Natur ohne itgendwelche störenden Geräusche!

Weiter unten war der Wasserfall, der auch dem Hotel den Namen gab. Imposant flossen zwei grosse Ströme über die Steine hinab, sehr eindrücklich. Ein wahres Paradies hier!

Die Fahrt zurück war schnell hinter uns gebracht. Ich verbringe überdurchschnittlich viel Zeit im Auto, daran hatte ich mich schon in Indien gewöhnen müssen.

Im Hotel schlief ich eine Runde zum Indien-Australien Cricket Match, bis es Zeit war zum Abendessen. Draussen waren kaum Menschen auf den Strassen. Die Läden waren geschlossen, die Wege menschenleer. Allgemein sind die Verkäufer weniger aufdringlich als in Indien, egal wo in Sri Lanka. Und bisher hatte mich auch niemand nach einem Foto gefragt. Das war mal ein schönes Gefühl. Es waren aber auch viele Touristen hier, ich hatte in Indien vor allem die Plätze der lokalen aufgesucht.

 

Rasige, der Fahrer, erwartete uns pünktlich mit dem Nano vor dem Hotel. Und weiter geht die Reise!

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