The Wipro Chennai Marathon

(Sonntag, 31. Januar 2016)

Wie bereits erwähnt hatten wir uns spontan noch für diesen Wettkampf angemeldet. Eigentlich hätte er im Dezember stattfinden sollen, aber wegen des Hochwassers wurde er verschoben. So hatten wir „Glück“, dass noch zwei Startplätze für 10 km zu vergeben waren, für die Damien und ich natürlich gerne einsprangen. Insgesamt sollten fast 70 Läufer von EY dabei sein.

Also hiess es früh aufstehen, Laufkleider anziehen und im Dunkeln durch die Stadt fahren bis zum Meer. Die Strecke führte dem Strand entlang, aber auf der Hauptstrasse. Unser Fahrer liess uns knapp 1 km vom Start entfernt aussteigen, näher durfte er nicht fahren. Wir folgten den anderen Läufern, fast alle mit dem offiziellen blauen Shirt. Das sollte ja heiter werden… Wir liefen an Obdachlosen vorbei, die noch neben der Strasse schliefen, eine andere Welt! Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt erreichten Damien und ich das Kriegsdenkmal beim Start und suchten unsere Teamkollegen. Als Erinnerung: Wir suchten also einige Inder mit blauen Shirts, ich kannte ja auch noch nicht alle, nur 4-5 der Teilnehmer. Immerhin waren wir beide etwas grösser und auffälliger als der Durchschnitt, so dass wir sie (bzw. sie uns) dann kurz vor dem Start noch fanden.

Der Start für 10 km war um 7 Uhr, die Marathonläufer waren bereits um 4 Uhr gestartet, der Halarathon hatte um 4.30 Uhr begonnen.

Ich war so in etwa die einzige, die sich Sorgen machte, ob sie im richtigen Block stand. Wir standen alle im Block C (55-65 Minuten), direkt hinter mir stand der Pacemaker für 90 Minuten… Aber wir sind ja zum Spass hier 🙂
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Nach einigen obligaten Selfies (hab ich schon erzählt das Selfies hier der Volkssport ist?) kam der Countdown mit dem anschliessenden Start um 7 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang bei angenehmen Temperaturen. Damien startete ganz vorne, ihn sahen wir schnell nicht mehr.

Unterwegs war es auch immer noch spannend. Ich sah noch einige wenige andere Weisse, aber eine klare Minderheit! Inder sind eher keine Läufer, kämpften sich aber tapfer durch, mal spurtend und dann nach 50 m liefen sie wieder. Ich sah Läufer mit (langen) Jeans, ohne Schuhe, mit Stirnband, mit Turban, am Telefon, fast alles war vertreten. Zweimal stand eine Musikgruppe an Rand, einmal eine jubelnde Schulmädchengruppe. Ich hatte Mitleid mit den Motorrad- und Autofahrern, die diese Strasse überqueren wollten und mit laufendem Motor warteten, bis sie die Strasse überqueren konnten, vermutlich warteten sie ziemlich lange. Immer mal wieder sah ich am Strassenrand schlafende Obdachlose, sie kümmerte es nicht, dass hier Tausende vorbeiliefen.

 

Mein Rennen begann nicht schlecht, nach einem Drittel begann ich dann zu leiden, das hörte erst auf als ich ein freies ToiToi (geschlechtergetrennt selbstverständlich) aufsuchte und mir Schwämme über dem Kopf ausgedrückt wurden (die werden hier nicht verteilt). Es war trotz der frühen Morgenstunde schon feuchtwarm, aber das soll keine Ausrede sein, ich hatte klar zu wenig (gar nicht) trainiert.

Jedenfalls konnte ich im letzten Drittel noch etwas zulegen und erreichte das Ziel schweissgebadet und mit hochrotem Kopf nach 67 Minuten.

Damien wartete seit ca. 20 Minuten 😉 Einige wildfremde Läufer machten Selfies mit uns (wir fühlten uns wie Stars:-p), so dass wir zu einer ruhigeren Ecke auswichen, wo sich nach und nach mehr EY Mitarbeiter dazugesellten.


Nach unzähligen Fotos (mit EY und Fremden!) suchten Damien und ich unseren Fahrer für den Heimweg. Wir hatten keine Ahnung wo wir waren und wo er war, so drückten wir das Telefon einem Fremden in die Hand, der mit dem Fahrer in Tamil sprechen konnte. Nachem wir das zweimal gemacht hatten, fanden wir den Fahrer und erreichten das Hotel noch pünktlich bevor das Frühstücksbuffet abgeräumt wurde. Als wir dann noch herausfanden, dass im Hotel eben erst ein Spa eröffnet wurde, wurden wir längere Zeit nicht mehr gesehen…..

 

Ich hatte diesen Bericht etwas zurückbehalten, weil ich noch die Resultate abwarten wollte, vor allem weil ich wissen wollte, wieviele Personen teilgenommen hatten. Ich hatte Zahlen zwischen 5’000 und 35’000 gehört (16’000 war für mich aber die wahrscheinlichste). Die definitiven Zahlen werde ich nachmelden müssen….. Es waren auf jeden Fall viele!!!

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