(Montag, 13. November – Donnerstag, 16. November 2017)
Vor 5 Uhr erreichten wir Cusco, ein Taxi brachte uns durch die engen, steilen Gassen zu unserem Hotel. Wir mussten lange warten, bis jemand öffnete. Leider war unser Zimmer noch nicht bereit, aber Frühstück war schon fast angerichtet und Wifi war sehr gut (sogar für mein gebeuteltes Telefon!).
Um 10 Uhr hängten wir uns einer der vielen angebotenen Free Walking Tours durch die Stadt an. Alvaro führte uns erst in ein Schokoladen, wo wir verschiedenes probieren konnten. An den typischen Wänden erklärte er uns die Merkmale der Inka und spanischen Steinmauern. (Die der Inkas sind perfekt und eckig gehauen und ohne Mörtel eingebaut. Die Spanier haben mehr Hilfsmittel benötigt, dafür sehen die Wände nicht so perfekt aus.)
Wir hielten in einer Art Musikgeschäft und der Besitzer spielte auf lokalen Saiteninstrumenten. Etwas überrascht war ich zu sehen, wie auf einem Kiefer eines Esels geschlagen wurde (die klappernden Zähne machen die rhythmischen Geräusche) und auch die Nägel von Lamas wurden als Rasselinstrumente genutzt. Weiter ging die Tour durch die Strassen, auf einen hohen Aussichtspunkt (ja, ich war sehr atemlos! Die Höhe macht viel aus!) mit schöner Aussicht über das historische Stadtzentrum, bis wir wieder im unteren Zentrum landeten. Kurz vor dem Abschluss der Tour liefen uns Salome und Marco in die Arme, wir nahmen sie gleich mit in die Bar für den obligaten Pisco Sour. Ich hatte mir sehr viel Mühe gegeben, mindestens ein Teil des langen Namens des bekanntesten Inka-Gottes zu lernen (es fängt mit Ili…. an und endet mit uilicocha). Meinen Mühen wurden mit einem weitere Pisco (auf nüchternen Magen) belohnt.
Zu viert suchten wir uns ein Restaurant für‘s Mittagessen und anschliessend hatten die beiden anderen uns für eine Massage angemeldet. Auf einer Art Dachstock war ein Zimmer mit 6 Holzliegen, die knarrten, als wir uns kichernd hinlegten. Die kleinen Frauen begannen, uns mit Cocaöl einzucremen und zu massieren. Ich schlief fast ein, wäre es nicht eher kühl gewesen. Alle vier blieben nach der gefühlt kurzen Stunde noch etwas liegen, bis wir die 40 Soles (13 USD) pro Person bezahlen mussten. Als Abschluss holten wir unsere Shirts vom PeruHop Bus ab, diese Reise war hier in Cusco zu Ende.
Franziska und ich hatten uns ja für den 4tägigen InkaTrek angemeldet, also gingen wir ins Büro vorbei um definitiv zu bestätigen. Wir erhielten einige Infos, machten in Gedanken die letzten Packlisten und bezogen in je 4 Anläufen am Bankomat das restliche Geld (wir hatten uns da keine Freunde gemacht:-P).
Dann musste ich eingestehen, dass ich etwas Pause brauchte. Mein Magen war seit mindestens diesem Morgen stark aufgebläht, hart und schmerzte. So verzog ich mich zurück ins Hotel und verbrachte den Rest des Tages mit Netflix (zum Glück endlich mal richtig gutes Wifi im Hotel!). Franziska war mit den Schweizern und Deutschen noch aus für Essen und Drinks.
Am nächsten Morgen ging es mir trotz über 10 Stunden nichts essen nicht besser. Ich liess die anderen wohl oder übel alleine auf die Tour zu den Salinen und holte mir stattdessen in der Apotheke Rat; ich wollte auf keinen Fall den InkaTrail verpassen. Obwohl ich seit über einer Woche auf dieser Höhe war, hat mein Magen dies jetzt als nicht normal empfunden. Ich erhielt Medikamente zur besseren Verdauung und verbrachte den Rest des Tages spazierend, lesend und später wieder liegend. Immerhin, es ging langsam besser und für das Abendessen hatte ich schon wieder einen leichten Hunger.
Die Tour sei ok gewesen, leider der Guide nicht so toll und die Attraktionen kosteten extra. Franziska schlief auch noch eine Weile, als sie zurück kam. Die vielen unterbrochenen Nächte haben es uns angetan. Ausserdem hatte es sich wohl auch in meinen Magen eingebrannt, dass wir unterwegs im Bus nur „Number 1″ durften, die Toilette im Bus konnte nur Flüssiges verarbeiten. Egal, es ging langsam besser und ich wurde zuversichtlicher für die Wanderung.
Wir genossen ein sehr leckeres Essen in einem veganen Restaurant und sahen uns dann das zweite Qualispiel zwischen Peru und Neuseeland auf dem Plaza de Armas an. Zusammen mit Hunderten anderen feuerten wir die peruanischen Spieler an und feierten den Sieg und die erste Qualifikation Peru‘s seit 1982. Auch hier floss Bier, es wurde Popcorn verkauft und die Menge brachte gute Stimmung auf den Platz. Auf dem Heimweg hallten immer noch laute Böller durch die Strassen, die Menschen hupten freudig. Fussball ist überall auf der Welt ähnlich.
Ausschlafen, so richtig! Das Zimmer blieb dunkel, die Dusche war perfekt und das Frühstück auch kurz vor Schluss noch sehr lecker! Quinto San Blas gefällt uns. Wir holten unsere Wäsche im Shop nebenan und stellten freudig fest, dass wir mehr Kleider zurückerhielten als wir abgegeben hatten. Glücklicherweise schien nichts zu fehlen von uns.
Im Zimmer machten wir grosse Auslegeordnung, was wie auf den Trek mitgenommen werden musste und wie schwer es wohl sein sollte. In Jack‘s Cafe gab es leckere Tomaten-Avocado-Toasts mit Fruchtsäften, wir sind echt verwöhnt. Noch die letzten Einkäufe für den Trek (Coca Bonbons für die Höhe) und dann sassen wir mit 9 anderen Teilnehmern bei Llama Path für die letzten Informationen der nächsten vier Tage. Es wird intensiv, Tagwache zwischen 3 und 6 Uhr, dafür dürfen wir bereits um 7 ins Bett. Ich werde berichten!
Nun war es auch an der Zeit, uns von Salome und Marco zu verabschieden, sie werden Cusco am Samstag nach Norden verlassen. Das nächste Mal treffen wir uns, wenn Peru an der WM spielt!
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