W Walk – Tag 4: Paine Grande – Refugio Grey

(Mittwoch, 2. Januar 2013)

Ich hatte wieder sehr gut geschlafen und freute mich auf ein leckeres Frühstück. Martin wurde von den Italienerinnen wachgehalten, die später ins Zimmer kamen.
Heute stand die letzte Etappe des W auf dem Programm, 11 km zum Refugio Grey, ca. 3.5 Stunden.
Mit wenig Motivation zogen wir bei warmem Sonnenlicht los. Bald begann der blaue Himmel zu verschwinden und es wurde kälter. Unsere Beine waren immer noch etwas schwer, aber das erstaunte nicht. Unterwegs trafen wir viele Wanderer, die immer freundlich grüssten und auch Platz machten auf dem engen Weg. Plötzlich kamen wir an eine baufällige Brücke, die notdürftig repariert wurde und jetzt nur noch für eine Person passierbar war. Wieder einmal wunderten wir uns, wofür die Millionen von Eintrittsgelder in den Park (ca. 33 CHF pro Person) verwendet wurden…
Endlich erreichten wir das Refugio Grey und dahinter die Anlegestelle des Bootes. Mit einer halben Stunde Verspätung und gut 30 Personen mehr an Bord legten wir ab, es begann leicht zu tröpfeln und der Himmel war durchwegs bewölkt. Kurz vor dem Gletscher wurden Getränke serviert. Ich glaubte an einen Scherz, aber es war definitiv Whiskey (und anderes) on the rocks, selbstverständlich mit einem Klumpen Gletschereis.
Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt erreichten wir das südliche Seeende, gaben die Schwimmwesten an die anstehenden Passagiere ab und liefen den Kilometer zum Parkplatz. Im Hotel Grey verlangten sie dann einen unverschämten Preis für den Transport zu unserem Auto. So zahlten wir nur den teuren Shuttle zum Administration Center und warteten dort auf den regulären Bus. Der kam mit einer halben Stunde Verspätung und musste an der Zwischenhaltestelle noch auf ein Schiff warten. Die Berggipfel waren wolkenverhangen und der Wind peitschte über das Wasser, wo er überall Schaumkronen provozierte, und über die Strassen in gut sichtbaren Staubwolken.
Endlich kamen wir dann an unserem Stopp an, wo der nächste Hotelshuttle wartete. Der wollte erst nicht bis direkt vor das Hotel fahren, sondern nur bis zum 1 km entfernten Camping. Ich schaute ihn so entrüstet an, dass er uns dann doch bei unserem Auto absetzte. Andere waren nur mit Bussen unterwegs, wir zum Glück hatten unser Auto. Froh darüber, endlich da zu sein und das Auto im gleichen Zustand wieder anzutreffen, fuhren wir auf den Campingplatz. Martin fand einen windgeschützten Zeltplatz, was bei diesen starken Windböen die beste Idee war. Immerhin trocknete unser Zelt schnell bei diesem Wind.
Wir kochten uns schnell unsere Notration Essen, die wir seit dem Milford Track mittrugen und heute wohl bestens eingesetzt war. Es war schon kurz vor Mitternacht, als wir dann endlich ins Zelt kriechen konnten.

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