Puerto Aysén bis Puerto Tranquilo

(Samstag, 22. Dezember 2012)

Der Tag begann sehr gut. Nicht nur wegen dem fehlenden Regen und den wenigen blauen Wolkenlöchern, sondern auch weil ich mittlerweile soviel vom chilenischen Steuersystem verstand, dass wir als ausländische Touristen keine Mehrwertsteuer bezahlen müssen. So konnte ich den Hotelpreis noch um 19% reduzieren.
Es begann leicht zu tröpfeln, als wir mit neuem Imprägnierspray aus der Stadt herausfuhren. Kurz darauf riss der Himmel auf und wir sahen soviel blauen Himmel wie schon lange nicht mehr.
Ich war sehr froh, war Martin die nassen, schlammigen und mit Schlaglöchern übersäten Strecken gefahren. Jetzt, bei trockenem Wetter und asphaltierter Strasse, wollte ich auch mal wieder. Martin hatte Mühe, das Steuer abzugeben, was aber weniger mit meiner unerfahrenen Fahrweise zu tun hatte, sondern eher damit, dass ich meine Rolle als Navigatorin mittlerweile erstaunlich gut beherrschte (sogar bei den vielen Einbahnstrassen in den Städten). Schlussendlich schaffte ich es doch noch und durfte einige Zeit fahren. Er nutzte dies auch entsprechend und wies mich immer wieder mal an anzuhalten, damit er Fotos machen konnte. Wie schön doch alles ist, wenn es nicht regnet!
Die Asphaltstrasse endete und wir kamen wieder auf Kies, diesmal aber staubte es und die Löcher waren nicht mit Regenwasser gefüllt. Die Landschaft um uns herum war fantastisch! Wir sahen schöne Flüsse mit violetten Blumenmeeren, umgeben von steilen, farbigen Klippen unterhalb von unzähligen Bergkämmen und das, soweit das Auge reicht! Genauso hatte Martin sich das vorgestellt! Mit dem Cerro Castillo sahen wir auch den ersten der berühmten Berge Patagoniens.
Irgendwann begann es dann doch wieder leicht zu regnen, aber die Wolkendecke blieb hoch, so dass wir weiterhin gute Sicht hatten.
Unterwegs trafen wir drei Männer, die am Strassenrand auf Bierkisten sassen, gegenüber lag ihr Lastwagen kopfüber. Kurz darauf stand die Polizei an einem anderen Unfall auf unserem Weg. Bei dem rücksichtslosen Fahrverhalten, das uns hier begegnet war, wunderte uns das nicht.
In der Zwischenzeit zeigte sich die Sonne wieder und wir erreichten Puerto Tranquilo, das an einem See lag.
Hinter dem neuen Stadion führte ein schmaler Weg zum Campingplatz El Gaucho. Der Besitzer öffnete uns das Tor und seine Frau wollte uns gleich noch Fleisch verkaufen. Ich konnte nicht erkennen, was für ein Tier sie gerade zerlegten, aber ich lehnte dankend ab.
Wir suchten für unser Zelt einen Platz unter den Bäumen, ausser uns waren noch fünf andere Reisende anwesend, Rekord!

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