Britzli, unser neues Zuhause…

Der Regen, der gestern abend eingesetzt hat, bleibt die ganze Nacht. Wir lassen uns den Campervan erklären und machen uns auf den Weg. Erst mal ist einkaufen angesagt, schliesslich wollen wir in unserer fahrbaren Unterkunft auch selber kochen. Die Verstaumöglichkeiten sind leider gering, aber mindestens sind Kühlschrank und Mikrowelle vorhanden;-) Der Weg nach Norden führt meist über eine Küstenstrasse und zwischen Palmen und Tropenpflanzen durch. Manchmal scheint die Sonne, manchmal regnet es.

Auf jeden Fall ist es sehr warm. Neben der Strasse liegt immer noch sehr viel Wasser, Felder und Wege sind überschwemmt. Es ist noch ungewiss, wie weit wir kommen werden bei so viel Wasser.

Mit der Fähre lassen wir uns über den Daintree River setzen. Auf der anderen Seite beginnt eine neue Welt! Wir farhren mitten durch den Regenwald, es ist unbeschreiblich! Eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Bäumen umgibt uns. Beide haben wir schon Bilder gesehen und davon gelesen, aber wenn man erst mal mitten drin ist, ist man einfach sprachlos!

Wir besuchen eine Station, in der man durch den Regenwald laufen kann und auch von einem Turm aus alles überblicken kann. Es erwartet uns Faszinierendes. Leider sehen wir nur wenige Tiere, aber schon alleine die riesige Spinne, die keiner im Haus haben will, ist es wert. Martin und ich gehen mit unseren Fotoapparaten in diesem Park umher, beide sprechen wenig, wir sehen zuviel Unbekanntes, das uns die Sprache verschlägt.

Hier im Daintree National Park soll es mehr Tier- und Pflanzenarten geben als in Nordamerika und Europa zusammen.

Wegen den Überschwemmungen können wir nicht wie geplant zum Cape Tribulation auf den Campingplatz, wir bleiben deshalb so ziemlich im Regenwald, wo die Grillen, Vögel und andere zu hören sind.

Da die meisten Tiere hier nachtaktiv sind, beschliessen wir, eine Nachtwanderung durch den tropischen Wald bei Jindalba zu machen. Ohne unsere Lampen wäre es stockfinster, aber ausser einem Frosch sehen wir nur Insekten. Trotzdem ist es eindrücklich, ja schon fast unheimlich.

Abertausende Augen beobachten uns wahrscheinlich, wie wir uns in fremdes Gebiet vorwagen. Für mich ist es sehr aufregend, Angst habe ich jedoch keine, fast wie in einem Traum fühle ich mich.

Bei einer enormen Geräuschkulisse schlafen wir in unserem Campervan ein, werden nachts jedoch mehrmals von starken Regenfällen geweckt.

Morgens ist es angenehm kühl. In der Dusche sitzt eine grosse Heuschrecke, aber ich schätze, da sind noch Dutzende andere Tierchen, die mich

beobachten;-) Zum Frühstück gibt es Toast, viel mehr Auswahl haben wir im Camper nicht, aber uns reicht es.

Unser Versuch, zum Cape Tribulation zu fahren, scheitert am Cooper Creek.

Etwa 30 cm hoch ist das Wasser auf der Strasse. Der 4×4, der uns gefolgt ist, fährt problemlos hindurch. Wir müssen jedoch passen.

Stattdessen sehen wir uns den Wald auf den Gehwegen bei Jindalba bei Tageslicht an. Die begehbaren Stege wurden um die Bäume gebaut. Pro Jahr sollen 10 Tonnen Blätter pro Quadratmeter fallen. Bei guten Bedingungen kann der Wald bis zu 1 m pro Jahr wachsen, bei schlechten äusseren Einflüssen zu Grunde gehen.

Unterwegs mit dem Camper läuft ein Casowary vor uns über die Strasse, das scheinen sie gerne zu machen, warnen doch überall Schilder vor diesen grossen Vögeln.

Auf der anderen Seite des Daintree Rivers gehen wir mit dem Daintree Rivertrain auf Krokodilschau und sehen prompt ein 3 m langes und ca. 200 kg schweres Weibchen. Wusstet Ihr dass ein Krokodil…

…30cm pro Jahr wächst?

…so energieeffizient ist, dass es nur 1% seines Körpergewichtes wöchentlich isst?

…64 Zähne hat und jeden rund 50 Mal erneuern kann?

…bis zum Alter von 6 Jahren an der Grösse, danach anhand der Anzahl Zähne altersmässig geschätzt wird? (Ein zahnloses Krokodil wird auf 60 Jahre

geschätzt)

Ebenfalls erfuhren wir, dass Mangroven, die Bäume die ihre Luftwurzeln ins Wasser strecken, der Anfang der Nahrungskette sind. Sie haben sich so sehr ans Salzwasser angepasst, dass das Salz in ältere Blätter transportiert wird, die dann abfallen und kleine Tiere ernähren. Die Krokodile sind – wen wundert’s – das Ende der Nahrungskette.

Wir fahren zurück in Richtung Süden, vorbei an den Einfamilienhäusern mit Palmen im Garten, vorbei an den solarbetriebenen Baustellenampeln bis zu Ellis Beach. Ein Traum! Wir parken unseren Campervan fast am Meer, nur einige Palmen stehen zwischen uns und dem Sandstrand. Schwierig für mich ist in dieser Situation, dass ich nicht schwimmen darf. Die Quallen sind hier überall und sollen sehr gefährlich sein.

Ellis Beach ist sehr empfehlenswert, die Anlagen hier sind auch sehr sauber und die Lage könnte kaum besser sein.

Wir sitzen in unseren Campingstühlen neben dem Auto und geniessen die frische Brise, nebenan rauschen die Wellen und Kakadus fliegen vorbei. Hier ist unser Paradies!

Ach ja, ein kurzer Zwischenstand: Bislang haben Martin und ich etwa 750 Fotos geschossen… Immerhin hat er so bewiesen, dass er alle seine Objektive für die Kamera auch wirklich braucht;-)

Ein Traum wird wahr…

Die Fahrt vom Hotel in Hong Kong zum Flughafen führte am Hafen vorbei.

Dieser Frachthafen soll der grösste der Welt sein.

 

Im Flieger klappte alles wunderbar, ich hab mich schon fast ans lange Fliegen gewöhnt, darum schlief ich auch besser, habe deswegen aber nur zwei Filme gesehen;-)

 

In Sydney mussten wir umsteigen, um nach Cairns zu kommen. Die Zeit war knapp und das System bei der Gepäckkontrolle zum schreien!

"Don’t panic if you miss this flight, they’ll put you on the next one."

Beruhigend… Hauptsache war jedoch, dass Martin auf dem Flughafen in Sydney eine A380 sah, die war wirklich riesig…

 

Jedenfalls, die Zeit reichte schlussendlich doch noch und wir erreichten Cairns planmässig. Kaum wurden die Flugzeugtüren geöffnet, wehte uns ein schwüler Luftzug entgegen. Wir sind in Australien!

 

Im Hotel, das direkt am Strand liegt, schliefen wir sofort ein. Auf der Suche nach einem Ort zum Abendessen liefen wir mit Shorts und Flip-flops durch die Strassen. Zu Hause soll es nochmals geschneit haben, aber das kümmerte uns hier nicht.

Hier kreischten Dutzende Papageien auf den Bäumen und bei Einbruch der Dunkelheit flogen grosse Fledermäuse über unsere Köpfe.

 

Wir erfuhren, dass die Küstenstrasse nach Süden gesperrt ist. Es hatte viel geregnet in den vergangenen Tagen, so dass nun alles etwas überschwemmt ist. In den letzten drei Wochen seien 1800 Liter pro Quadratmeter gefallen.

Wir wollten morgen aber sowieso nach Norden, mussten aber auch unsere Pläne umstellen, da der Skyrail nach Kuranda morgen geschlossen ist.

 

Ab morgen werden wir mit dem Campervan unterwegs sein.

 

 

Unterwegs in Hong Kong

Als wir heute so durch die Strassen von Hong Kong schlenderten, stellten wir fest, dass es viele Sicherheitsbeamte, aber auch Strassenreiniger hat.

Beide sieht man so ziemlich überall. Entweder will man jeden eine Arbeit geben oder die Stadt so richtig auf Vordermann bringen vor den olympischen Spielen. Manche tragen auch Atemmasken, was hier bei dem Verkehr auch verständlich ist. Trotzdem hängen die Bewohner die Wäsche zum Trocknen in die verpestete Luft. Meiner Meinung nach ebenfalls empfehlenswert wären Kopfhörer, die den ständigen Lärm ausblenden würden. Nicht nur die Autos, nein, man hört immer und überall irgendwelche Töne wie zum Beispiel die Ampeln. Auch der Helikopter dreht ununterbrochen seine Runden.

Auf den Strassen wurden wir immer wieder angequatsch, ob wir Handtaschen, Uhren oder einen Anzug wollen. Als ob wir Schweizer nicht die besseren Uhren hätten;-)

Beim Bezahlen ist uns aufgefallen, dass es hier verschiedene Banknoten gibt. Aus unsere Nachfrage hin wurde uns erklärt, dass neue, alte und ganz alte gibt. Anscheinend können die Noten hier nicht so einfach ausgetauscht werden wie in der kleinen Schweiz;-)

Interessant an dieser Stadt ist auch, dass – vor allem auf Hong Kong Island

– viele Gebäude auf aufgeschütten Grund stehen. Mittlerweile ist die ehemalige Küstenstrasse 650 Meter vom Meer entfernt. Beim Hafen wird immer noch mit Schutt das Wasser verdrängt, so knapp scheint hier der Platz zu sein.

Der botanische und zoologische Garten ist sehr empfehlenswert. Alle Pflanzen sind angeschrieben und auch nummeriert. Jedoch bedingt der Besuch dieser Anlage einen kleineren Aufstieg, was Martin natürlich noch zusätzlich motivierte.

Wie immer im Ausland wollte ich ein Foto vor dem Gebäude von Ernst&Young machen. Aussen am International Finance Center 2, dem momentan grössten Turm hier, stand nichts angeschrieben. Drinnen liess uns der Wachmann kein Foto machen. Ein kleines habe ich trotzdem geschafft;-)

Ach ja, die Baugerüste sind wirklich aus Bambus! Und das bis hoch hinaus!

Zwei Tage Hong Kong sind genau richtig. Wir freuen uns nun auf die frische Luft, die uns in Australien erwartet.

Die Reise beginnt…

Mit wenig Verspätung sind wir frühmorgens in Zürich losgeflogen. In London hatten wir einen längeren Zwischenstopp, was glücklicherweise auch unserem Gepäck ermöglichte, mit uns weiterzureisen.

Die Plätze im Qantas Flugzeug waren leider nicht so komfortabel, wie ich es mir erhofft hatte. Ebenfalls musste ich feststellen, dass ich zwar überall schlafen kann, jedoch nicht länger als eine Stunde. Aber ich war nicht die einzige, die sich in der kurzen Nacht durch die Spielfilme zappte.

Zum Frühstück gab’s Rühreier und Omelett und dann landeten wir nach etwa 10 Stunden Flug im neuen Flughafen in Hong Kong, wo zu meiner Freude ein Stempel in den Pass gedrückt wurde und zu Martin’s Belustigung die Rolltreppen sprechen.

Mit dem Shuttlebus dauerte die Fahrt vom aufgeschütteten Flugplatz bis zum Hotel knapp 45 Minuten. Der Chauffeur war sich auch nicht zu schade, durch das enge, steile Parkhaus bis zum Haupteingang zu fahren. In unserem Zimmer im obersten Stock legten wir uns erst mal 2 Stunden schlafen, das hatten wir bitter nötig!

Frisch geduscht spazierten wir durch den nahegelegenen Park, der zwischen all den riesigen Wolkenkratzer fast unwirklich aussah. Mit der Fähre liessen wir uns von Kowloon nach Hong Kong Island bringen, wo wir – die Fotoapparate immer griffbereit – durch die Strassen schlenderten. Mit dem Bus ging’s dann auf dem 552m hohen Berg genannt Peak. Die Aussicht von da oben ist wunderbar, nur die dunstige Luft trübte die Freude.

Zum Abendessen fanden wir Platz in Bubba und Forest Gump’s Shrimps Restaurant. Es war ganz nach dem Motto ” Run Forest Run” eingerichtet. Der anschliessende Ausblick von der Terasse auf die hell erleuchtete Stadt liess uns noch sprachloser werden, als wir schon den ganzen Tag waren.

Zugegeben, auf der Plattform bliess der Wind auch so stark, dass das Atmen nicht ganz einfach war.

Eine halbe Stunde später waren wir schon wieder bei den ersten Häusern in der Stadt, der Weg hatte uns über ein starkes Gefälle schnell nach unten geführt.

Nach den wenigen Stunden Schlaf waren wir doch ziemlich müde und machten uns deshalb auf den Weg zurück ins Hotel. Nur hielten uns die wunderschöne Skyline und unsere Fotoversuche oftmals auf.

Morgen sind wir noch einige Stunden hier in Hong Kong und dann beginnt endlich das richtige Abenteuer…

Vorfreude….

Nur noch wenige Stunden und wir fliegen los….
Das Gepäck ist eingecheckt, der Rucksack für’s Handgepäck steht auch schon bereit und langsam aber sicher kommt auch die Nervosität. Aufgeregt bin ich schon den ganzen Tag, mein Smile war heute wohl auch nicht zu übersehen;-)
Meine grösste Sorge ist momentan nicht, dass unser Flugzeug gekidnappt wird oder dass sonst irgendwas passiert. Nach all den Schauermärchen habe ich nun ziemliche Zweifel, ob unser Gepäck gleichzeitig mit uns ankommt… Wir haben mal so gepackt, dass wir während den zwei Tagen in Hong Kong ohne unsere grossen Rucksäcke auskommen. So hat unser Gepäck also noch ein paar Tage Zeit, uns sicher nachzureisen;-) Wir hoffen natürlich, aber ich vertraue Murphy nicht wirklich;-)

Wie gesagt, in weniger als 7 Stunden geht’s los. Wir freuen uns riesig und sind ziemlich gespannt, was uns so alles erwartet. Ab und zu, nach Lust und Laune werde ich mal was hier hineinschreiben…. Viel Spass beim Lesen

liebe Grüsse

manu (+Martin)