InkaTrek zum Machu Picchu

(Freitag, 17. November – Montag, 20. November 2017)
Früh waren wir bereit, alles gepackt. Das grosse Gepäck blieb im Zimmer, den Rest nahmen wir mit uns auf die Reise. Um 4.30 Uhr trafen wir die Gruppe unterhalb des Plaza de Armas.

Erster Stopp war das Haus der Träger. Die Organisation Llama Path hatte es sich im Jahr 2003 zum Ziel gemacht, die Position der Träger zu Stützen und ihnen bessere Bedingungen zu bieten. So hatten sie Massenlager zum Übernachten, gute Kleidung und sonst noch so einige Vorteile für sie und die Famile.

Weiter ging die Fahrt für ca. 1.5 Stunden bis zum Frühstücksrestaurant. Nach einer Stunde Pause brauchten wir noch ca. 30 Minuten bis zum Punkt, von wo aus wir bei sonnigem Wetter losliefen. Jose Ruiz und Aiben waren unsere beiden Guides für diese Wanderung. Als Erstes hiess es Pass zeigen und dann durften wir über eine Brücke in den Nationalpark. Es begann mit einer steilen Steigung. Das sollte ja heiter werden…

Nach einer halben Stunde gab es 10 Minuten Pause und so weiter bis wir eine Inkastätte namens Patagliata erreichten. Dort wurde uns erklärt, dass ein Mann namens Hiram Bingham im Jahr 1915 den InkaTrail sowie die verschiedenen Stätten entdeckte. Er begann, diese nach Ort, Aussehen oder geschätzter Funktion zu benennen. So heisst Patagliata zu deutsch „obere Stadt”. Es gab verschiedene Wege während den Inkas, insgesamt ca. 42‘000 km in ganz Südamerika.

Administrative Wege waren schmal, für schnelle Läufer gedacht, die Nachrichten überbringen sollten. Handelswege waren breiter, denn Lamas können im Gegensatz zu Pferden keine grossen Lasten tragen, nur ca. 25 kg. Die religiösen Wege waren den Besseren vorbehalten, die auf Pilgerfahrt waren. Der vor uns liegende Weg war von der dritten Sorte.

Nach wenigen Stunden (und vielen Pausen) erreichten wir einige Häuser, zwischen denen unser Essenszelt aufgebaut war. Die Träger erwarteten uns mit einem Getränk sowie kleinen Becken mit Wasser. Jeder von uns erhielt einen nummerierten Waschlappen für den Trek, Hände waschen vor dem Essen muss sein. Dann tischten sie auf: Vorspeise, Suppe und 4 verschiedene Platten für den Hauptgang.

Während dem Essen hatte leichter Regen eingesetzt, nach 10 Minuten laufen entschied ich mich dann auch für meine Regenhose. Wir wurden von den Jungs nun losgelassen, das heisst wir durften in unserem Tempo loslaufen. Die meisten starteten schnell und machten viele Pausen. Franziska und ich fanden unser gemütliches Tempo und zogen dies durch, während wir einen nach dem anderen überholten.

Im heutigen Camp namens Ayapata angekommen hatte der Regen aufgehört. Die Porters applaudierten bei jedem, der das Tagesziel erreichte. Ich hatte extra meine Sportuhr mitgebracht, sie zeigte 12.76 km und 860 Hm Aufstieg.

Wir richteten uns in unserem Zelt ein und begannen, uns mit den anderen zu unterhalten. Es waren Schweden, Amerikaner, eine Kanadierin, eine Spanierin sowie ein Australier dabei. Zwischen 1.5 Wochen und 6 Monaten Urlaub war alles dabei. Eine bunt gemischte Gruppe zwischen 23 und 37 Jahren.

Unsere Guides stellten die Truppe von Llama Path vor. Ein Chef, ein Sous Chef, ein Head Porter sowie 14 Träger waren Teil des Teams. Die Träger waren zwischen 19 und 57 Jahre alt, jeder von ihnen trägt jeweils ca 20-25 kg. Das beinhaltet unsere Zelte, das Essenszelt, Geschirr sowie alles Essen. Franziska und ich hatten uns entschieden, einen zusätzlichen Porter zu bezahlen, damit wir weniger tragen mussten.

Dann begann die Happy Hour. Mit Tee und heisser Schokolade sassen wir im Zelt, assen Popcorn und lernten uns kennen. Zum Abendessen wurde erst eine Kürbissuppe serviert, anschliessend gab es Poulet, Reis, Spinatwähe, Kartoffeltortillas, gefüllte Peperoni sowie flambierte Bananen zum Nachtisch. Das Essen war sehr lecker!

Im Dunkeln räumten wir das Essenszelt, da schliefen die Porters. Neben dem Zeltplatz war ein kleines Gebäude mit Plumpsklos (ein Loch im Boden). Daran mussten wir uns für die nächsten Tage gewöhnen. Ich hatte (dank Indien?) kein Problem mehr damit, nur der Gestank war mir eher unangehehm.

Kaum lagen wir im Zelt begann es wieder zu regnen. Ich dachte, ich hätte mich langsam daran gewöhnt, suchte dann aber trotzdem meine Oropax und fand so etwas Schlaf. Mitten in der Nacht wachte ich auf, der Regen hatte aufgehört, trotzdem war der Weg zur Toilette eher kalt. Der grosse, schwere Schlafsack (der für uns getragen wird) war jedoch sehr warm.

3 Porters weckten uns um 5 Uhr mit heissem Cocatee (koffeinhaltig). Wir hatten eine halbe Stunde zu packen, dann war das Frühstück bereit: süsses Brot, Pancakes, Früchte und flüssiger Porridge. Das Wetter war strahlend schön, es wartete ein toller Tag auf uns.

Wir starteten die Wanderung mit dem grössten Anstieg von ca. 1000 Hm. Franziska und ich starteten wieder am Schluss, arbeiteten uns stetig über den steinigen Weg nach oben. Der letzte Teil bestand aus Treppenstufen, es war sehr intensiv. Als ich den Dead Woman‘s Pass erreichte, war ich erstaunt, die Erste zu sein. Franziska kam nur wenige Minuten nach mir.

Dann tröpfelte einer nach dem anderen ein, 30 Minuten nach uns kam der letzte. Wir machten einige Fotos und machten uns wieder auf den Abstieg von ca. 700 Hm. Wir entschieden uns für eine schnellere Geschwindigkeit, so hatten die Beine weniger Zeit, wackelig zu werden. Unten angekommen, erwarteten uns die Porters mit Getränk, Händewaschwasser und Mittagessen. 

Der Nachmittg begann steil, mit grossen Stufen, es waren weitere 500 Hm zu überwinden. Ab hier sollen es 80-90% des Orinialtreks sein, der auch dem Unesco Welterbe untersteht. Jedes Jahr gibt es einen Marathon über die gleiche Strecke, die wir in 4 Tagen machen. Der Rekord liegt bei 3:45 h!

Wo es hoch geht, geht es wieder runter, also wieder geschätzte 400 m nach unten.

Unterwegs machten wir einen Abstecher zu einer weiteren Inkasite, es führten 100 zusätzliche Stufen nach oben. Wir genossen die Steinmauern und die Lamas und sahen den Nebelwolken beim Rasen zu. Unsere Truppe war sehr interessant und lustig, wir hatten eine gute Zeit.

Der heutige Tag endete mit offiziell (Suunto Uhr) 11.5 km / 1190 m hoch / 903 m runter. Ich hatte mehr Hm erwartet, basierend auf der Karte.

Uns wurde wieder das gleiche Zelt zugewiesen, unsere Duffelbags sowie unsere Schlafsäcke lagen schon drin.

Nach dem Einrichten plauderten wir bei Popcorn und Frittiertem, bis es kein Milo Pulver mehr hatte (eine Art Nesquick), das schien tragisch zu werden.

Beim Abendessen setzte Regen ein, entsprechend sank meine Laune dann etwas, aber beim Verlassen des Zeltes war wieder klarer Sternenhimmel zu sehen.

Leider schien meine neue Exped Matte wirklich nicht zu funktionieren, schade. Ich hatte sie extra für meinen Rücken mitgebracht. Als ich nachts erwachte, war der Himmel klar, weit entfernt leuchteten Blitze.

Regen weckte mich, schade. Um 6 Uhr gab es wieder Cocatee, wir liessen unser Gepäck im Zelt und frühstückten. Mit Regenklamotten ausgerüstet starteten wir bei leichten Regen. Bei einer längeren Pause, in der Jose uns etwas über die Kultur erzählte, begann ich zu frieren und meine Laune sank. Als sich dann später zufällig die Gelegenheit bot, übernahm ich die Führung und lief ohne Halt weiter, bloss nicht anhalten und weiter frieren. 

Gegen Mittag hatte der Regen aufgehört und wir erreichten eine weitere Inka Site namens Intipata. Die Jungs erklärten uns, dass die Inkas sehr praktisch waren (gefällt mir!). Ihr Gott war überall, daher konnten sie mit der Bibel zum Beispiel nichts anfangen. Schwarz ist die purste Farbe. In dunklen Höhlen konnten sie mit Mutter Erde in Kontakt treten. Im Himmel suche sie die schwarzen Stellen zwischen den Sternen.

Die Inka Flagge ist der Pride Flagge sehr ähnlich, hat jedoch eine Farbe mehr.

Das Camp war nur noch wenige Minuten entfernt und bald gab es Mittagessen. Die Wolke öffneten sich, die Sicht wurde besser.

Als wir bei Llama Path diesen Trip buchten, hatten wir irgendwo gehört/gelesen, dass es Schokoladenkuchen gab. Immer mal wieder hatte ich dann eine entsprechende Bemerkung gemacht, bis Jose heute sagte, dass er wegen mir mit der Küche reden müsste. Im Vertrauen meinte er dann zu mir, dass der Kuchen jedesmal zum Abschluss (vor Ort!) gebacken wurde, als Überraschung. Und ich hatte dies wohl versaut.
Die Inka Site Wiñaywayna lag gleich neben dem Camp. Es ist der Name einer Blume und bedeutet „für immer jung”. Die verschiedenen Terassen dienen dazu herauszufinden, was wann angebaut werden sollte. Sie wurde erst Jahre nach der Entdeckung des Inkatrails gefunden, im Jahr 1945. Wir spazierten weiter bis zu einem Wasserfall, wo ein junges Pärchen gerade duschte. Ich sehnte mich eh nach einer Dusche und war mit Versprechen auf ihr Shampoo innert Minutenfrist ausgezogen. In Unterwäsche stand ich also schon im Wasser, als der Rest unserer Truppe kam. Zwei Jungs taten es mir gleich, es war herrlich!!

Im Camp gab es dann den lang ersehnten Kuchen, dann galt es Ernst. Für den letzten Abend waren Dankesreden sowie Trinkgeldvergabe für die Crew angesagt. Mir wurde die Ehre zuteil, zum SousChef und zum ChefTräger zu sprechen. Ob mein Spanisch das Drittbeste war oder ob ich sonst einfach zuviel plauderte, sollte ich nie erfahren.

Als Team sammelten wir das Trinkgeld für alle zusammen, um es dann nach vorgegebenem Schlüssel auf die einzelnen Positionen zu verteilen. Obwohl wir zwei 25% mehr gaben, kamen knapp 3/4 des empfohlenen Betrages zusammen. Wir zwei waren enttäuscht, dass die anderen so wenig gegeben hatten, obwohl die Truppe wirklich tolle Arbeit geleistet hatte.

Nach dem Essen gab es also die drei Reden, anschliessend bedankte sich Jose, dass wir Llama Path gewählt hatten. Dann hiess es packen und früh zu Bett, Tagwache war sehr früh morgen.

Mitten in der Nacht hörte ich einen leisen Wecker im Zelt nebenan. Es war noch stockdunkel um 3 Uhr, als wir uns auf den Weg zum Checkpoint machten. 10 Minuten laufen und wir erreichten das momentane Ziel. Da viele Gruppen früh zum Machu Picchu wollen, mussten wir früh am Tor stehen, dass wir vorne waren, als es dann um ca. 5.30 Uhr aufging.

In schnellem Tempo liefen wir zum Sonnentor, wo sich zwischen den Wolken das erste Mal Machu Picchu zeigte. Wir klickten die ersten Fotos und liefen dann näher, während die Wolken immer weniger wurden.

Als wir beim Eingang des Areals mal wieder so richtig flach (betoniert) wurde, brach Begeisterung aus in der Gruppe. Auch die Toiletten mit Sitz waren gerne genutzt.

Wir spazierten zwei Stunden mit den Guides durch die stattlichen Mauern und lernten, dass die falsche Aussprache verheerend sein kann. „Matschu Pitschu” heisst grosser Penis, der Ort hier wird „Matschu Pictschu” genannt. Täglich kommen 3500 Touristen hierher, 2500 am Morgen und 1000 am Nachmittag. Da die Stadt sich senkte, mussten die Menschenströme limitiert werden. 70% der Ruinen sind Original, 28% wurden restauriert, 2% wurden zerstört, als der angebliche Entdecker Hiram Bingham, Historiker, nicht Archäologe, illegal die Ruinen freilegen wollte. Unesco verbietet den Wiederaufbau dieses Teils, sonst gelte es als gebaut, weil unklar ist, wie genau es vorher ausgesehen hat. Heute sind die wichtigsten Steine nummeriert, dass die Stätte im Falle eines Erdbebens wieder aufgebaut werden kann.

Gemäss einem Scan von National Geographic liegen 40 % der Stätte unter der Oberfläche, als Basis für die Terassen, als Wasserabflusssystem oder als Höhlen und Gänge.

Auf diesen über 100 Terassen lebten damals ca. 2000-2500 Menschen. Ob es sich bei einigen der Häuser um Tempel (für Sonne, Erde, Wasser) handelte oder eher um Studienhäuser für Agrikultur, ist unklar. Rund um Cusco gibt es über 1000 ähnliche Plätze, einige grösser als Machu Picchu, aber keiner so bekannt.

Schon während der Führung war ich sehr müde und hungrig. Wir sahen uns noch ein zwei andere Dinge an, dann traten Franziska und ich den Weg ins Tal an. Der Bus fuhr die typischen Serpentinen nach unten. Wir unterhielten uns mit Guido, einem anderen Guide, er brachte uns ins Restaurant, wo wir unsere Guides trafen. Nach einer kurzen Tour durch die sehr touristische Ortschaft, die gefühlt aus Restaurants und Souvenirläden bestand, kehrten wir für Drinks und Essen zum Treffpunkt zurück. Nach und nach kam der Rest des Teams, bis sich die Guides verabschieden mussten. Unser Zug fuhr erst zwei Stunden später. Zu Zweit hatten wir ein Upgrade gebucht, dafür war nichts mit schlafen. Nach Getränk und Focaccia trat ein farbig verkleideter Teufel auf, während die Lautsprecherstimme etwas Geschichtliches erzählte. Ich weiss nicht mehr was, denn ich musste mit dem Teufel im Mittelgang tanzen (ja, meine Waden schmerzten dann auch). Anschliessend folgte eine Modeschau für Alpacaprodukte, bis wir unseren Zielort erreichten. Dort trafen wir unsere Freunde wieder und im Bus ging es nach Cusco. 

Nach einem letzten Gruppenfoto und vielen Umarmungen kamen wir zurück in unser Hotel. Wir hatten das Zimmer neben der Rezeption, also keine weiteren Treppen vor uns. Eine herrliche Dusche später lagen wir in richtigen Betten. Es braucht nicht viel……
Ach ja, uns wurde gesagt, dass der InkaTrek zu den 5 härtesten Treks der Welt gehört…. keine Ahnung, ob das stimmt, aber wir sind stolz auf uns (und meine Waden erinnern mich ununterbrochen daran:-p)

Cusco (Teil 1)

(Montag, 13. November – Donnerstag, 16. November 2017)
Vor 5 Uhr erreichten wir Cusco, ein Taxi brachte uns durch die engen, steilen Gassen zu unserem Hotel. Wir mussten lange warten, bis jemand öffnete. Leider war unser Zimmer noch nicht bereit, aber Frühstück war schon fast angerichtet und Wifi war sehr gut (sogar für mein gebeuteltes Telefon!).

Um 10 Uhr hängten wir uns einer der vielen angebotenen Free Walking Tours durch die Stadt an. Alvaro führte uns erst in ein Schokoladen, wo wir verschiedenes probieren konnten. An den typischen Wänden erklärte er uns die Merkmale der Inka und spanischen Steinmauern. (Die der Inkas sind perfekt und eckig gehauen und ohne Mörtel eingebaut. Die Spanier haben mehr Hilfsmittel benötigt, dafür sehen die Wände nicht so perfekt aus.)

Wir hielten in einer Art Musikgeschäft und der Besitzer spielte auf lokalen Saiteninstrumenten. Etwas überrascht war ich zu sehen, wie auf einem Kiefer eines Esels geschlagen wurde (die klappernden Zähne machen die rhythmischen Geräusche) und auch die Nägel von Lamas wurden als Rasselinstrumente genutzt. Weiter ging die Tour durch die Strassen, auf einen hohen Aussichtspunkt (ja, ich war sehr atemlos! Die Höhe macht viel aus!) mit schöner Aussicht über das historische Stadtzentrum, bis wir wieder im unteren Zentrum landeten. Kurz vor dem Abschluss der Tour liefen uns Salome und Marco in die Arme, wir nahmen sie gleich mit in die Bar für den obligaten Pisco Sour. Ich hatte mir sehr viel Mühe gegeben, mindestens ein Teil des langen Namens des bekanntesten Inka-Gottes zu lernen (es fängt mit Ili…. an und endet mit uilicocha). Meinen Mühen wurden mit einem weitere Pisco (auf nüchternen Magen) belohnt.

Zu viert suchten wir uns ein Restaurant für‘s Mittagessen und anschliessend hatten die beiden anderen uns für eine Massage angemeldet. Auf einer Art Dachstock war ein Zimmer mit 6 Holzliegen, die knarrten, als wir uns kichernd hinlegten. Die kleinen Frauen begannen, uns mit Cocaöl einzucremen und zu massieren. Ich schlief fast ein, wäre es nicht eher kühl gewesen. Alle vier blieben nach der gefühlt kurzen Stunde noch etwas liegen, bis wir die 40 Soles (13 USD) pro Person bezahlen mussten. Als Abschluss holten wir unsere Shirts vom PeruHop Bus ab, diese Reise war hier in Cusco zu Ende.

Franziska und ich hatten uns ja für den 4tägigen InkaTrek angemeldet, also gingen wir ins Büro vorbei um definitiv zu bestätigen. Wir erhielten einige Infos, machten in Gedanken die letzten Packlisten und bezogen in je 4 Anläufen am Bankomat das restliche Geld (wir hatten uns da keine Freunde gemacht:-P).

Dann musste ich eingestehen, dass ich etwas Pause brauchte. Mein Magen war seit mindestens diesem Morgen stark aufgebläht, hart und schmerzte. So verzog ich mich zurück ins Hotel und verbrachte den Rest des Tages mit Netflix (zum Glück endlich mal richtig gutes Wifi im Hotel!). Franziska war mit den Schweizern und Deutschen noch aus für Essen und Drinks.

Am nächsten Morgen ging es mir trotz über 10 Stunden nichts essen nicht besser. Ich liess die anderen wohl oder übel alleine auf die Tour zu den Salinen und holte mir stattdessen in der Apotheke Rat; ich wollte auf keinen Fall den InkaTrail verpassen. Obwohl ich seit über einer Woche auf dieser Höhe war, hat mein Magen dies jetzt als nicht normal empfunden. Ich erhielt Medikamente zur besseren Verdauung und verbrachte den Rest des Tages spazierend, lesend und später wieder liegend. Immerhin, es ging langsam besser und für das Abendessen hatte ich schon wieder einen leichten Hunger. 

Die Tour sei ok gewesen, leider der Guide nicht so toll und die Attraktionen kosteten extra. Franziska schlief auch noch eine Weile, als sie zurück kam. Die vielen unterbrochenen Nächte haben es uns angetan. Ausserdem hatte es sich wohl auch in meinen Magen eingebrannt, dass wir unterwegs im Bus nur „Number 1″ durften, die Toilette im Bus konnte nur Flüssiges verarbeiten. Egal, es ging langsam besser und ich wurde zuversichtlicher für die Wanderung.

Wir genossen ein sehr leckeres Essen in einem veganen Restaurant und sahen uns dann das zweite Qualispiel zwischen Peru und Neuseeland auf dem Plaza de Armas an. Zusammen mit Hunderten anderen feuerten wir die peruanischen Spieler an und feierten den Sieg und die erste Qualifikation Peru‘s seit 1982. Auch hier floss Bier, es wurde Popcorn verkauft und die Menge brachte gute Stimmung auf den Platz. Auf dem Heimweg hallten immer noch laute Böller durch die Strassen, die Menschen hupten freudig. Fussball ist überall auf der Welt ähnlich. 
Ausschlafen, so richtig! Das Zimmer blieb dunkel, die Dusche war perfekt und das Frühstück auch kurz vor Schluss noch sehr lecker! Quinto San Blas gefällt uns. Wir holten unsere Wäsche im Shop nebenan und stellten freudig fest, dass wir mehr Kleider zurückerhielten als wir abgegeben hatten. Glücklicherweise schien nichts zu fehlen von uns.

Im Zimmer machten wir grosse Auslegeordnung, was wie auf den Trek mitgenommen werden musste und wie schwer es wohl sein sollte. In Jack‘s Cafe gab es leckere Tomaten-Avocado-Toasts mit Fruchtsäften, wir sind echt verwöhnt. Noch die letzten Einkäufe für den Trek (Coca Bonbons für die Höhe) und dann sassen wir mit 9 anderen Teilnehmern bei Llama Path für die letzten Informationen der nächsten vier Tage. Es wird intensiv, Tagwache zwischen 3 und 6 Uhr, dafür dürfen wir bereits um 7 ins Bett. Ich werde berichten!

Nun war es auch an der Zeit, uns von Salome und Marco zu verabschieden, sie werden Cusco am Samstag nach Norden verlassen. Das nächste Mal treffen wir uns, wenn Peru an der WM spielt!

Bolivien: Copacabana

(Sonntag, 12. November – Montag, 13. November 2017)
Etwa zwei Stunden, nachdem wir Puno verlassen hatten, erreichten wir die Grenze zu Bolivien. Ich hatte mich auf einiges Tamtam eingestellt, war aber kein Problem. Gepäck aus dem PeruHop, in Peru Ausgangsstempel abholen und dann waren wir im Niemandsland (wo noch Unmengen von Menschen herumspazierten). Wir stellten das Gepäck in den massiv kleineren Bus von BoliviaHop, füllten das Anmeldeformular aus, das dann doch niemand sehen wollte und erhielten den Eingangsstempel für Bolivien. Fasziniert war ich über zwei Koreanerinnen, die kaum englisch sprachen (wohl auch kein spanisch), aber sich doch irgendwie durchschlugen.

Copacabana (das bolivianische, das dem brasilianischen den Namen gegeben haben soll) liegt nur ca. 10 Minuten von der Grenze entfernt. Wir gaben das Gepäck im Hotel ab, holten Sandwiches beim Hafen (leider doch nicht vegetarisch) und setzten uns auf das Dach des Bootes, das uns nach Isla del Sol brachte. Unterwegs sahen wir nicht allzuweit entfernt Schneeberge, vom strahlenden Sonnenschein angeleuchtet. Es sah nicht so aus, als ob die Berge viel höher wären als wir. Wir waren auf ca. 3800 m ü. M. Heimatgefühle kamen auf. 

Einige verbrachten eine Nacht da. Wir spazierten den Hügel hoch, an einem Tempel vorbei und genossen die Aussicht, bevor wir durch ein hübsches Dörfchen zurück an den Hafen gelangten. 

In Copacabana schlenderten wir dem windigen Strand entlang, bis wir realisierten, dass die Schweiz ja gegen Nordirland spielt. In einer Sportbar zappten wir uns durch die Kanäle, aber leider wurde das Spiel nicht übertragen. Immerhin half uns Wifi herauszufinden, dass die Schweiz qualifiziert ist!

Nach weiteren Stopps in Souvenirläden setzten wir uns in ein warmes Restaurant für Suppe, Fisch und Kuchen. Giovanni, vermutlich der Besitzer, quatschte lange mit uns. So verzieh er es uns, als wir dann genau 1 Boliviano zu wenig zum Bezahlen dabei hatten (15 Rappen). 

Endlich, seit langen ein Tag, an dem wir nicht früh raus mussten. Unser einziger Termin heute war die Weiterfahrt am frühen Abend. Wir sahen uns also die Kirche an und kletterten auf den kleineren Hausberg namens Horca del Inca (3990 m ü. M.). Der Weg war felsig, die Stufen direkt in die Steine geschlagen. Oben zeigte sich eine schöne Aussicht über die Stadt und den Hafen. Die Sonne wärmte uns auf, so dass wir uns Zeit liessen. So sollen Ferien sein, Wärme und Nichtstun!

Im Dorf gönnten wir uns Nachos und Fruchtsäfte, ansonsten machten wir nicht mehr viel, sondern genossen das schöne Leben. 
Die Fahrt zurück über die Grenze verlief dann auch ereignislos. Wir hatten uns die vordersten oberen Sitze im Bus geschnappt. Ich genoss die Landschaft und sah zu, wie es dunkler wurde. Ich erkannte die Strasse und die anderen Verkehrsteilnehmer (auch Velofahrer ohne Licht!) immer weniger und hoffte, dass es den Fahrer besser ging. 

In Puno hielten wir für ein Abendessen und unterhielten uns mit Engländern, die ein halbes Jahr unterwegs waren. Sie machten fleissig Notizen von Franziska‘s Ecuador Tips. Dies ist auch das Spannende am Reisen: Wir treffen ähnlich gesinnte Menschen, die entweder das gleiche Ziel hatten oder schon da waren und dann können wir Erfahrungsberichte austauschen. Das gefällt mir!

Im Bus konnten wir diesmal die VIP Sitze im unteren Teil des Busses übernehmen, fast wie in der Business Class. Die Fahrt geht nach Cusco,

Puno

(Donnerstag, 9. November – Sonntag, 12. November 2017)
Etwas verspätet wurden wir abgeholt im Hotel und traten in einen stinkenden Bus, die anderen hatten die ganze Nacht da geschlafen. Ob es bei uns auch so gerochen hat?

Kurz darauf gab es einen kurzen Frühstückshalt, den wir ausliessen. Stattdessen dösten wir zwei Stunden bis zu einem Aussichtspunkt auf ca. 3500 m ü. M. Dort klappte eine junge Frau wegen der Höhe zusammen. Einmal mehr war ich froh, die Höhe gut zu vertragen. 

Und weiter ging es, diesmal mit einem Film, den wir jedoch mittendrin aufhören mussten, da wir spontan in einen anderen Bus umsteigen mussten. Wir gaben unser Hotel an, das Gepäck wurde auf das Dach geschnallt und wir stiegen ein. Nach langen Hin und Her stellte sich heraus, dass wir im falschen Bus sassen weil sie uns ins falsche Hotel gebucht hatten. Also wieder raus, das Gepäck (natürlich zuunterst) wieder vom Dach und auf das nächste Dach und dann ging es endlich weiter. 

Puno erreichten wir nach einer knappen Stunde, die Stadt überzeugte mich im ersten Augenblick nicht. Dreckige Strassen, unfertige Bauten und eher lieblose Wege sah ich. Ich weiss, dass ich meine Meinung revidieren werde, wenn ich denn am Wasser bin. Puno liegt am Titicacasee, dem höchstgelegenen, navigierbaren See. 

Die Temperatur war wieder eher kühl, auch im Hotelzimmer. Die 3 Decken sollten uns aber warm halten. 

Zu Fuss fanden wir die wichtigen Plätze und Kirchen sowie die Fussgängermeile, die sehr schön aussah. Wir fanden ein Restaurant zum späten Mittagessen, während dunkle Wolken aufzogen. Trotzdem schlenderten wir weiter, durch Touristenshops, den lokalen Fleisch- und Gemüsemarkt, an Schreibern mit Schreibmaschinen vorbei sowie durch den Gemischtwarenmarkt, wo in einer Ecke alles Nähmaschinen standen. Am Ende fanden wir doch noch einen Ort für einem Haarschnitt, für 4.5 Soles (1.50 USD) wurden wir etwas aufgehübscht. 

Geld abheben stellte sich hier auch als Herausforderung dar. Eine Bank würde uns gerne sparsamer erziehen und verneinte die Abhebung mit dem Kommentar, dass ich diesen Monat bereits Geld abgehoben hatte. Andere lehnten grundlos ab, da blieb uns nichts anderes übrig als bei der teuren Bank 6 USD Gebühren zu bezahlen. 

Mit einem diesmal eher wässrigen Fruchtsaft (sonst immer sehr sehr lecker und schon fast wie eine eigene Mahlzeit) kehrten wir ins Hotel zurück. Die vielen kurzen Nächte hatten es mir angetan, ich schlief vor neun Uhr bereits ein, dick eingepackt in Woll- und Daunendecke. 
Mehr als 9 Stunden Schlaf am Stück, so schön können Ferien sein! Nach dem Frühstück wurden wir für die heutige Tour abgeholt, alles sehr gut organisiert, PeruHop ist empfehlenswert!

Wir wurden an den Hafen und dort auf ein kleines Schiff gebracht. Nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichten wir die schwimmenden Uros Inseln. Der Guide brachte uns noch die wichtigsten Wörter bei (Kamisaraki – good morning. Hello. How are you? / Waliky – i am fine) und erklärte, dass wir den Kindern keine Süssigkeiten geben durften, da es auf den Inseln keinen Zahnarzt gibt. Dort angekommen erklärten sie uns, dass die Inseln aus schwimmenden Wurzeln bestehen, auf die mehrere Schichten einer Art Seegras namens Totora gelegt wurden. Darauf folgten dann die Hütten und für die Küche wurde noch ein Stein dazwischengelegt, um das Abbrennen der Insel zu verhindern. Alle 15 Jahre müssen sie die gesamte Insel erneuern. Früher schwammen die Inseln ziellos umher, nun mit der Grenze zu Bolivien, die irgendwo durch den See verläuft, setzen sie eine Pflock ins Wasser um das Wegtreiben zu verhindern. Etwa 2000 Menschen wohnen auf diesen 97 schwimmenden Inseln. 

Eine Frau zeigte uns ihr kleines Haus, ich war erstaunt, eine Art Computer zu sehen. Vor der Hütte war ein Solarpanel, das erklärte einiges. 

Wir setzten uns in eines ihrer Schiffe, während die Frauen Abschiedslieder sangen. Während der Überfahrt zur Hauptinsel sangen die Kinder in verschiedenen Sprachen und sammelten dann Geld für ihre Darbietung. Vor dem Anlegen sammelten die Frauen von jedem Passagier noch 10 Soles (3.30 USD) ein. Hier wird das Geschäft klar mit den Touristen gemacht. Auch das Stempeln des Passes kostete wieder 1 Sole. Naja, wenn wir schon mal hier sind. 

Wir hatten uns mit zwei Deutschen angefreundet und setzten uns in unserem Boot auf das Dach. Die Fahrt nach Amantaní dauerte über zwei Stunden, genug Zeit sich anzufreunden und dann noch etwas zu dösen. 

Auf der nächsten Insel angekommen wurden wir auf verschiedene Familien verteilt, zusammen mit den Deutschen wurden wir bei Annamaria einquartiert. Wir sollen uns den Namen der Gastmutter gut merken, die Frauen sahen alle ähnlich aus. Sie führte uns in 10 Minuten in unsere Unterkunft für die folgende Nacht. Erst mal gab es jedoch Mittagessen: Quinoasuppe und Gemüse mit Bratkäse. Zu meinem Glück leben sie hier vegetarisch. Die Küche war ein separater Raum, wir alle mussten uns bücken um hineinzulaufen, unsere Gastmutter lief normal geradeaus. Mit unserem Spanisch schafften wir eine einfache Kommunikation und lernten, dass die 56jährige seit 30 Jahren Witwe ist und mit ihrem Vater, Bruder und einer Tochter sowie deren 3 Kindern hier wohnt. Das Haus bestand aus vielen kleinen Häusern, Franziska und ich bezogen unser Quartier in einer Art Turm. 

Hier spricht man Quechua, auch da mussten wir wieder die wichtigsten Worte lernen: 

Agli glianchu – hello. How are you

Agli tota – good night

[keine Haftung für korrektes Schreiben!]

Um 4 Uhr trafen wir die Gruppe beim Dorfplatz und der Guide erklärte, dass hier jede Community eine andere Farbe des Rockes hat. Wir sollen nach unserer Wanderung also wieder zu den schwarzen Röcken zurückkehren. Oben auf dem Berg sei der Tempel für Pachatata (Father Earth), auf 4200 m ü. M. Noch 50 m höher wäre der für Pachamama (Mother Earth). Ob es noch etwas für Mamachacha (?) hat, hab ich jedoch nicht verstanden. Er erklärte noch mehr über die Dreifaltigkeit dieser Religion, die sich immer wiederholt, bei den drei Elementen stellte ich ab, wir kennen ja vier Elemente. Spannend ist es trotzdem. Dann liefen wir los, von ca. 3800 m ü. M. ca. 400 m zum Teil steil nach oben. Der Weg war gesäumt von lokalen Frauen, die ihre Waren verkaufen wollten. Sie priesen gestricke Handschuhe, Schals und Pullover an, aber auch Wasser, Bier und Schokolade. Die Landschaft war weitläufig und von oben sahen wir einen traumhaften Sonnenuntergang und den See rund um die Insel. Auf dem Festland leuchteten die Schneeberge in der untergehenden Sonne. Windig, aber die Aussicht war es wert!

 Ich war sehr beeindruckt über die klaren Luftverhältnisse, wegen der fehlenden Luftverschmutzung sieht alle sehr klar aus, die Farben sind sehr intensiv, sehr beeindruckend. Nach den obligaten Fotos spazierten wir den gleichen Weg wieder zurück und trafen unsere Mama vor unserem Haus. 
Kurz darauf gab es Abendessen, Suppe und Reis mit Gemüse, sehr lecker. 

Danach wurden wir umgezogen, das heisst wir wurden in traditionelle Kleodung gesteckt. Jan und Tobi bekamen einen Poncho und lustige Hüte, Franziska und ich Röcke und Blusen, Brustgurt und ein schwarzes Tuch über den Kopf. So trafen wir dann auch die restlichen der Gruppe in der Halle des Ortes an. Extra war eine Musikgruppe aus Puno angereist, die für Stimmung sorgte und die Lokalen zogen uns auf die Tanzfläche. Wir tanzten im Kreis zu typisch peruanischer Musik und sogar ein Cover von Despacito spielten sie. Mit einem Bier verzogen wir uns nach draussen um die unzähligen Sterne zu betrachten. Ab und zu sahen wir sogar eine Sternschnuppe. Wir waren langsam müde und unsere Mutter brachte uns auf den Heimweg. Die Jungs blieben in einer Bar hängen, sie wollten noch das Qualispiel Peru – Neuseeland sehen, wir Mädels legten uns unter unsere Schichten von schweren Alpacadecken und waren bald eingeschlafen. 
Am Morgen zeigte sich das Wetter von bester Seite, die Vorhersagen scheinen falsch zu sein. Wir frühstückten und verabschiedeten uns von unserer Gastfamilie. Mit dem Boot ging es weiter zur Insel Taquile, wo ca. 2700 Menschen leben. Wir schlenderten zum Dorfplatz und genossen die Aussicht in der Sonne. Mit hübschen Armbändern ausgestattet spazierten wir weiter, entlang von schönen Steinwegen, an kleinen Häusern vorbei, viele mit Solarpanels ausgestattet. Hier ist das Leben noch sehr einfach! Überall am Wegrand verkauften sie geknüpfte Armbänder oder hielten einfach so die hohle Hand hin. Es scheint wirklich so als ob sie das ganze Geld vom Tourismus machen und das scheint nicht mal so schlecht zu funktionieren. 

Beim nächsten Stopp zeigte uns ein junger Lokaler wie Shampoo hergestellt wurde, durch einfaches Zerreiben einer bestimmten Pflanze, das Resultat, was er an dreckiger Wolle zeigte war gut. 

Der Guide erklärte uns, dass Jungs bis 6 Jahre eine bestimmte Mütze tragen, die der Nationalblume ähnlich sieht. Danach gab es bis 18 Jahre eine rot-weisse Mütze mit weissem Bauchgurt, sofern der junge Mann noch Single ist. Nach der Heirat (die eher früh ist und lebenslang bleibt) trägt der Mann eine rote Mütze mit rotem Bauchtuch sowie einem Gurt, in dem die Haare seiner Frau eingearbeitet sind. Ausserdem tragen sie eine kleine Tasche mit Cocablättern, die werden ausgetauscht zur Begrüssung, anstelle eines Handschlages. Die Frau erhält zur Hochzeit keinen Ring, sondern ein schwarzes Tuch mit Pompons an den Ecken, um Kinder und Material zu tragen. Die 25 regierenden Männer der Insel wiederum tragen andere Mützen zusammen mit einem Hut als Erkennungszeichen. Alles scheint hier seine Ordnung zu haben.

Sie servierten uns eine Quinoasuppe sowie frischen Fisch, zum Abschluss den typischen Muñatee mit frischen Kräutern. Dann hiess es bereits wieder, die Insel zu verlassen und den weiten Weg nach Puno anzutreten. Für Unterhaltung sorgte ein junger deutscher Tourist, der beim Hafen sein Telefon ins Wasser fallen liess und ihm dann (leider erfolglos) nachtauchte. 

Nach fast drei Stunden dösen, lesen und die letzte Aussicht auf dem Dach geniessen erreichten wir wieder den Hafen von Puno. 

Wir schlenderten durch den samstäglichen Markt, wo Jacken, Unterwäsche, Duschmittel, Süssigkeiten, Schreibwaren, einfach alles angeboten wurden. Für uns gab es noch Kokoskekse und frischen Fruchtsaft, bis es dann mal an der Zeit war, uns mit den Jungs zu treffen. Im uns empfohlenen Restaurant Colors in der Fussgängermeile servierten sie Alpaca, doch auch dieses Fleisch überlasse ich gerne anderen. Wir hatten einen vergnüglichen Abend zu viert. Auf dem Heimweg kamen wir an einer Geburtstagsparty für eine 15jährige vorbei, das schien hier gross gefeiert zu werden. Wir waren klar underdressed und entschieden uns so dagegen, die Party zu crashen.
Das Hotel Independencia Suites war nicht sehr gut isoliert. Wir hörten die Türklingel im dritten Stock und auch alle frühen Nachbarn, als ob sie bei uns im Zimmer wären. Morgens war dann auch noch der Strom ausgefallen, so dass wir auch mit kaltem Wasser duschen mussten. Auch das klappte und wir wurden sogar pünktlich von unserem Bus abgeholt. Es geht heute nach Bolivien. 

Arequipa

(Dienstag, 7. November – Donnerstag, 9. November 2017)

Um 5 Uhr in der Früh standen wir vor unserem Hotel Casa de Avila. Auf unser Klingeln wurde geöffnet und wir traten in einen traumhaften Innenhof. Die Sonne war eben aufgegangen. Franziska legte sich nochmals schlafen, während ich in der Morgensonne erfolglos versuchte, mein Telefon mit dem Wlan zu verbinden. Irgendwann döste ich auch kurz ein auf dem Liegestuhl, Franziska weckte mich für das Frühstück. Ein kleines, abwechslungsreiches Buffet erwartete uns, lecker!
Um 10 Uhr trafen wir uns mit vielen anderen für eine Free Walking Tour durch Arequipa. Ich hatte mir definitiv mehr erhofft. Der Guide schaffte es nicht, die gut 30 Personen mit seinen Geschichten zu fesseln, jedenfalls wurde es uns zweien bald langweilig. Trotzdem folgten wir ihm zum ersten Hotel der Stadt und zum Aussichtspunkt, von wo aus man die hohen Vulkane der Stadt bewundern kann. Von seinen Erzählungen ist mir geblieben, dass Arequipa als Weisse Stadt gilt, einerseits wegen den weissen Häusern, andererseits wegen den vielen hellhäutigen Europäern, die sich hier niederliessen. Mir blieb diese Geschichte, weil über ihm eine Frau weisse Wäsche aufhängte. 
Nach der Führung organisierten wir uns Sandwiches und “Jugos”, Fruchtsäfte. Mit vollem Bauch legten wir uns dann zu Hause auf die Liegestühle und genossen die Sonne dösend, lesend, plaudernd. Kaum war die Sonne hinter den Dächern verschwunden, wurde es kalt. Also rein in die langen Hosen und auf ging es ins Kloster. 

Die satten Orange- und Blautöne an den Wänden gaben super Fotoobjekte ab, nur schade dass es langsam eindunkelte. Während drinnen Laternen und Feuer angezündet wurden, waren die Vulkane nur noch als grosse Schatten am Horizont erkennbar. Die Aussicht vom Dach des Klosters war auch nach Sonnenuntergang noch eindrücklich. 

Wir trafen Salome und Marco zum Abendessen beim Mexikaner, danach schlenderten wir zu zweit nach Hause, es war bereits sehr kühl geworden. 

Um 3 Uhr nachts wurden wir für unsere Tagestour zum Colca Canyon abgeholt. Die Fahrt dahin dauerte einige Zeit, das meiste schliefen wir. Der erste Stopp war auf 4910 m ü. M., mit Aussicht auf die umliegenden Vulkane. Es war sehr kühl, noch vor 6 Uhr und ich war froh um meine Daunenjacke. Bereits beim Frühstückshalt zeigte die Sonne ihre Kräfte. Wir hielten an einem Aussichtspunkt mit gigantischer Sicht auf den Canyon, die Terassenfelder und die Berge. Die Luft wurde immer wärmer. 
Im Dorf Maca hielten wohl alle Touristenbusse, die Einwohner verkauften ihre Handwerksarbeiten auf den Strassen und hielten junge Alpacas und Greifvögel für Fotos bereit. 

Weiter ging die Fahrt, tiefer in den Canyon, zu einem Punkt wo Kondore regelmässig gesichtet werden. Nach einer halben Stunde Warten tauchte dann tatsächlich ein Junger auf, mit seinen grossen, imposanten Schwingen gleitete er durch die Luft. Wir schlenderten eine weitere halbe Stunde dem Canyon entlang, auf ca. 3600 m ü. M., ein gutes Höhentraining. 
Schade hatte uns niemand gesagt, dass ein Stopp bei HotSprings eingelegt wurde. Stattdessen sassen wir am Fluss und genossen die Sonne. Ich kühlte meine verstochenen und geschwollenen Beine, die Sandfliegen hatten mich dann aber schnell wieder als leichtes Opfer entdeckt. Nach einem langen Sonnenbad war es Zeit für Mittagessen. Wir hatten das Gefühl, schon lange unterwegs zu sein, dabei war es erst Mittag.

Das Sandwich war lecker, im Bus waren dann wieder alle schläfrig, so dass nur noch die peruanische Musik zu hören war. 
Ein, zwei weitere Stopps für die Landschaft und Alpacas/Lamas/Vicuñas später waren schon wieder die meisten eingeschlafen. 

Wir erreichten Arequipa im Abendverkehr, mussten also nach Hause laufen. Ich holte an der nächsten Apotheke teures Antiallergikum gegen meine juckenden Beine. Die Anzahl der Stiche oder Bisse am ganzen Körper war auf 19 gestiegen. Nach einer kurzen Planung der restlichen Reisezeit genossen wir ein Abendessen in einer Creperie mit Mensch-ärgere-dich-nicht. Beim Yatzie nach dem Essen stiessen Salome und Marco dazu, bei Fruchtsäften und einem süssen Crepe jassten wir eine längere Runde. 

Zu Hause hiess es wieder packen. Morgen werden wir wieder um 5 Uhr abgeholt, es geht an den Titicacasee. 

Lima – Paracas – Huacachina

(Freitag, 3. November – Dienstag, 7. November 2017)
Überpünktlich erreichten wir Lima, schnell hatten wir die Grenze passiert und unser Gepäck gefunden. Wir waren so schnell, dass unser Fahrer noch nicht eingetroffen war. Immerhin meldete sich der Hostelbesitzer via whatsapp, da fanden wir uns dann schnell.

Lima ist eine Millionenstadt, direkt am Meer. Der Abendverkehr im Zentrum war noch intensiv, im touristischeren Nebenbezirk dann etwas ruhiger. Das Hostel war in einem Wohnquartier, von aussen kaum erkennbar, drinnen sehr hübsch eingerichtet. Unser Zimmer war klein, das Badezimmer ausserhalb, für eine Nacht wird das reichen. Mein Hals war nicht besser geworden, ich nahm ein NeoCitran und legte mich schlafen. 
Früh hörte ich den Besitzer das Frühstück vorbereiten. Da wir bereits um 7 Uhr abgeholt werden sollten, hatte er sich ins Zeug gelegt und ich fand einen hübsch dekorierten Tisch mit Fruchtsalat, Toast und verlockend riechendem Schokoladenkuchen vor. 

Die Anbieter von PeruHop waren weniger spät als angenommen, der Bus in gutem Zustand. Das Abendteuer konnte also losgehen. Alex, der Guide, erklärte in gutem Englisch, wie die Stadt sich im Krieg gegen Chile hielt und wer denn jetzt den Pisco Sour sein Nationalgetränk nennen darf (logischerweise Peru). 

Nach knapp einer Stunde hielten wir bei einem Restaurant für Frühstück, für Vegetarier wie immer nicht ganz einfach, aber der heisse Aloe Vera Saft war lecker. 

Der nächste Stopp war bei einem Haus im Kolonialstil, das nach dem Erdbeben vor 30 Jahren im Jahr 2007 wieder als Hotel aufgebaut worden war. Alex erklärte verschiedene Räume und Werkzeuge, bevor wir in den Untergrund gingen. Um Steuern für die Sklaven zu vermeiden, wurden diese in engen Räumen im Keller gehalten. Ohne Licht war es stockdunkel, die Luft staubig und abgestanden. Eindrücklich, was Menschen einander antun können. 

Nach einer Weile erreichten wir Paracas, das heutige Zielort. Wir checkten im Hotel Frayle ein, für das wir uns im Bus entschieden hatten (alles gut organisiert!), und trafen uns mit Salome und Marco zum Essen. Schweizer sind überall zu finden:-)

Wir fanden ein leckeres Fischrestaurant mit guter Aussicht. Anschliessend schlenderten wir der Strandpromenade entlang, fotografierten Pelikane und schreckten Möwen auf. Ein Restaurant hatte bereits mit der Happy Hour begonnen (knapp vor 5 Uhr), es gab zwei Mojito für einen für 6 USD. Da verweilten wir dann, lernten einander und einige andere Gäste und Angestellte kennen, bis es Zeit für’s Abendessen war. 

Einige der Gruppe trafen sich zum Essen, so konnten wir uns noch etwas im grösseren Kreis austauschen. Ich spürte noch die Mojitos und die Reste der Halsschmerzen und Jetlag, daher war ich dann bald mal im Bett. Franziska kam nach einigen Runden Tischfussball nach. 
Am Morgen hatten wir uns für eine Bootstour zur Isla Ballestas angemeldet. Dort wird Guano, Vogelkot, als Dünger geerntet. Wir sahen unzählige Pelikane, Blaufusstölpel, verschiedene andere Vögel und sogar Pinguine. Auf den Felsen räkelten sich Seelöwen. Nur die wenigen Bauten auf der Insel und der intensive Gestank zeigten, wie die Insel genutzt wird. 

Der Himmel war bedeckt, aber als wir kurz danach mit dem Gepäck das Hotel verliessen, zeigte sich ein strahlender Tag für eine Tour in den Nationalpark von Paracas. Wir hielten bei einem Aussichtspunkt mit fantastischem Blick auf die Küste und einen freistehenden Felsen, den sie Kathedrale nennen. Dann ging es weiter zu einer Düne mit Blick auf den roten Strand, wir versuchten uns an einem Gruppenfoto, aber nicht jeder kann mit einer Spiegelreflexkamera umgehen:-)

Den roten Strand von Nahem zu sehen war eindrücklich, wir vier Schweizer versuchten weitere Fotospiele, bis der Bus fast ohne uns los fuhr. 

In Paracas holten wir die letzten Passagiere und dann ging die Fahrt zu meinem Traumort. Ich hatte ein Foto von der Oase in Huacachina (zu deutsch: Ort der heiligen Frau) gesehen und wollte da hin. Glücklicherweise und leider lag es auf der Tour, also waren ganz ganz viele andere auch da. 

Wir checkten ins Hostel Casa da Arena ein, das in der Mitte einen schönen Pool hatte und direkt neben der wohl lautesten Disco im Ort. Alex führte uns in ein auf Cevice spezialisiertes Essen (hab ich gesagt dass das roher Fisch, in Limettensaft gegärt, ist?), es war wirklich sehr lecker. Nur schade, dass ich die grosse, scharfe Chili für eine Peperoni hielt und in einem Mal ass… Ich erholte mich schnell mit dem Rest des leckeren Essens. 

Beim Hotel wartete ein Sandfahrzeug auf uns. Fest angeschnallt starteten wir mit lauten Motorengeheule in die Dünen. Der Fahrer fragte nach extra Trinkgeld, um dafür extra schnell zu fahren. Eigentlich eine Frechheit, das sollte alles inbegriffen sein bzw. Trinkgeld freiwillig. Wir schlossen uns der Mehrheit an und zahlten 5 Soles pro Person (knapp 2 USD). Es war dann wie auf einer Achterbahn, nach Sanddünen ging es steil nach unten, am anderen Ende wieder steil bergauf und zwischendurch einige enge Kurven. Wir wurden fest durchgeschüttelt, der Sicherheitsgurt wurde gut genutzt. 

Ab und zu hielten wir für Fotos, was wir kreativ ausnutzten. 

Oben an einer hohen Düne starteten wir dann mit unseren frisch gewachsten, einfachen Brettern. Auf dem Bauch liegend donnerten wir die ca. 30 m hohe Welle hinunter. Es sah spektakulärer aus als es war. Wir hatten nach der ersten Runde mit drei Dünen schon fast genug, machten dann die zweite Runde auch noch mit. Abgerundet wurde dieser Trip mit einem schönen Sonnenuntergang auf den oberen Dünen, mit weiteren kreativen Bildern, die leider nicht immer ganz glückten. Wir blieben ohne grosse Verletzungen. 

Im Hotel duschten wir den Sand ab und gingen zu viert essen am anderen Ende der kleinen Lagune. Zum Nachtisch gab ein Oreo im Massenlager bei Salome und Marco in ihrem Hostel. 

Gegen 9.30 Uhr trafen wir uns mit einigen der Gruppe für ein Lagerfeuer in den Dünen. Auf dem verlassenen Fussballplatz sammelten wir das trockene Holz, als ich realisierte, dass mein Rücken rapide schlechter wurde. So entschied ich mich wohl oder übel für eine frühe Nachtruhe mit Medikamenten. Trotz der lauten Disco neben unserem Zimmer war ich in 5 Minuten eingeschlafen. Franziska begleitete die anderen für das Lagerfeuer mit Aussicht auf die Lagune und anschliessendes Tanzen. 
Ich hatte trotz der Musik erstaunlich gut geschlafen, sogar bis die Musik am Pool wieder leise begann. Der Rücken war auch besser, daher machte ich mich auf für einen Spaziergang um die Lagune. Es sah so aus wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn mal das Touristische und den Abfall ignoriert. Das Wasser war grünlich, am Ufer farbige Boote, rundherum Sand, Palmen und z.T. ältere Bauten. Mir gefiel es hier! Der kühle Wind tat auch sehr gut. 

Ich erklomm die erste Düne für eine bessere Aussicht und stieg auf der Kante bis auf den höchsten Punkt der nächsten Düne. So war ich ca. 100 m über der Lagune, mit einer 360 Grad Aussicht, traumhaft! Der Abstieg fiel um einiges leichter im Sand. Mittlerweile hatte die Sonne den Sand aufgeheizt, so dass ich die Idee mit den Flipflops nicht mehr toll fand. Im Schatten der Palmen an der Lagune kühlte ich meine Füsse und genoss die letzten Blicke auf die Schönheiten der Wüste. 

Franziska war auch aufgestanden, musste die Dusche aber abkürzen, da kein kaltes Wasser mehr da war (also nur noch siedend heiss). Allgemein war es meist nicht einfach, warm zu duschen, die Mitte zwischen kalt und heiss war nicht leicht zu finden. 

Der Bus fuhr uns zu einem Weingut, wo uns erklärt wurde, wie der typisch süsse Wein und der berühmte Pisco gemacht wurden. Nach einer Proberunde mit 4 verschiedenen Getränken waren wir auch schon wieder unterwegs. 

Mitten im Nirgendwo hielten wir an einem Aussichtsturm neben den bekannten Nasca-Linien. Wir konnten einige dieser mystischen Zeichnungen ausmachen, wollten aber nicht alle mittels Flugzeug erkunden. Das Abendessen gab es für die ganze Gruppe in der Ortschaft Nasca, dann stand eine lange Busfahrt auf dem Programm. Nach dem Film Break Point waren die meisten bereits eingedöst, ich tat es ihnen gleich und wurde erst in Arequipa wieder geweckt. 

Sorry, mein Telefon ist eine echte Katastrophe, ich finde manchmal nicht mal 2 m neben dem Router das Netz. Wer mehr Bilder sehen will, soll sich bitte melden, dann zeige ich die gerne zu Hause!

Guayaquil

(Mittwoch, 1. November – Freitag, 3. November 2017)Einmal mehr stand ich mit meinem Gepäck am Flughafen und ich muss ehrlich sagen, ich spürte weniger Freude als bei früheren Reisen. Ich war in den letzten 2 Jahren viel unterwegs gewesen, vor allem Langstreckenflüge, und freute mich daher nicht auf gute 18 Stunden unterwegs sein. Aber ich freute mich auf einige Tage frei in guter Gesellschaft. 

Nach dem Umsteigen in Amsterdam ging es weiter über den grossen Ozean. Ich hatte nicht sehr viel geschlafen in den vergangenen Nächten und schlief bald mal ein, während immer noch ein Film lief. Ab und zu war ich wach, schaute einen Film oder ass etwas. Irgendwann realisierte ich, dass ich ja in Quito aussteigen und nach zwei Stunden wieder in den gleichen Flieger einsteigen muss. Da sank meine Laune noch etwas. Sie hob sich aber, amüsiert über meine chinesische Sitznachbarin, die offensichtlich für 15 Personen das Einreiseformular ausfüllen musste. Definitiv besser ging es mir, als ich in Guayaquil von Franziska abgeholt wurde. 

Bald erreichten wir unser Hotel in der Nähe der Promenade, neben dem Hotel vom Juni. Ein kurzes Abendessen später lag ich auch schon todmüde im Bett. 

Spannend ist hier, dass der Subway keine einzige vegetarische Variante hatte, ich bestellte ein Thonsandwich. Nach Indien war ich hier in einer ganz anderen Welt. 
Wir frühstückten im Hotel und spazierten durch das Quartier. Franziska fand einen Perlen- und Kettenladen, dann gingen wir zurück ins Hotel. Gegen Mittag wurden wir von Carina und der Familie abgeholt, ihr Cousin Christian aus Quito war ebenfalls in der Stadt mit seiner Familie. Bei ihnen zu Hause spielten wir erst mal eine Runde Uno mit den Kindern. Das war interessant, wir können kaum Spanisch, sie kein Englisch. Ich werde grosse Fortschritte machen in diesen Tagen!

Später wurden wir ins Erdgeschoss gerufen, das Essen war fertig: Suppe mit Kartoffeln und Fisch, dazu Orangensaft. Wir unterhielten uns mit Händen und Füssen, ab und zu mit Hilfe von googletranslate. 

Zurück bei den Kindern spielten wir Nintendo Wii. Beim Bowling schlug ich mich erstaunlich gut, beim Golf weniger. Franziska musste immer wieder beim Baseball leiden. Abdi (8 Jahre) war da von niemandem zu schlagen. 

Um 5 verliessen wir gemeinsam das Haus, holten Carina’s Mann Fabian ab und fuhren in den Sportpark Semesa. Es gab Teiche, Ecken wo die Kinder malen konnten, ein Open Air Konzertplatz und viel Wiesenflächen. Wir hielten bei einem Platz wo die Kinder auf elektrischen Stofftieren herumfahren konnten. Auch der Spielplatz war hoch angesehen. Beim Rückweg sass Valentina auf den Schultern von Christian, ich bot es Maria (7 Jahre) an. Ich bin ca. 10-40 cm grösser als die anderen hier und Maria fühlte sich nicht wohl so hoch oben. Ivanna (5 Jahre) freute sich jedoch riesig und wollte meine Schultern kaum mehr verlassen. 

Der nächste Halt war bei einer anderen Promenade, wo es einen guten Ausblick auf einen im Dunkeln beleuchteten Springbrunnen hatte. Nach einigen Gruppenfotos ging es weiter zu Papa John’s, wo ich eine eigene kleine Vegipizza erhielt, der Rest teilte sich zwei grosse Fleischpizzas. Müde und erschöpft lagen wir dann spät im Bett. 

Am Morgen hiess es dann mal wieder alles packen, ich hatte ja kaum ausgepackt. Nach dem Frühstück holte Carina uns ab und wir liessen alles Gepäck bei ihr zu Hause. Heute stand ein Besuch im historischen Park auf dem Programm. Erst sahen wir uns einen Zoo mit vielen Tieren an, zum Teil waren sie sehr nah. Ein, zwei alte Gebäude rundeten den historischen Teil ab. Die Kinder hatten Spass und wir wurden eines besseren belehrt, dass es in Guayaquil nichts zu sehen gibt. 

Zu Hause gab es Mittagessen. Die anderen erhielten Reis mit Poulet, für mich machte sie extra Reis mit Crevetten. Dass ich doch immerhin Fisch ass, liess mich hier überleben:-)
Nach einiger Zeit hiess es dann Abschied nehmen, die Kinder blieben zurück und Carina, Marlene und die Mutter brachten uns zum Flughafen. Da ich netterweise ein Upgrade erhielt in die Business Class hatten wir Priority Checkin, aber sie liessen Franziska dann doch nicht in die VIP Lounge. 

Ich fand mal wieder Haswehbonbons (diese Stadt meint es nicht gut mit mir, hatte ich sie letztes Mal schon mit Halsschmerzen verlassen) und dann ging das Boarding auch schon los. Die Business Class hatte bequeme Sitze, aber als ich dann nach einer vegetarischen Option beim Abendessen fragte, wurde ich wieder “runtergestuft”, sie brachten mir ein Tablett aus der EconomyClass. Erst auf den zweiten Blick sah ich, dass es in meinem vegetarischen Salat Pouletstreifen hatte. Der Rest war sehr lecker. 

Colombo und zurück nach Chennai

(Samstag, 30. September bis Mittwoch, 4. Oktober 2017)

Wir erreichten Colombo, die Hauptstadt Sri Lanka’s, in der die Hälfte der Bewohner des Landes wohnen. Doch auch hier waren klar weniger Menschen auf den Strassen, als ich es mir von Indien gewöhnt bin. Der Fahrer fand das Hotel problemlos, ich hatte hier ein Zimmer im Hilton gebucht, mit meinen vielen Punkten. Wir wurden freundlich, aber reserviert begrüsst. Das Zimmer war im Executive Floor, einmal mehr bekam ich ein Upgrade. Schade, dass mein Status irgendwann verfallen wird.

Ich wollte unbedingt noch etwas nach draussen und so schlenderten wir dem Touristenmarkt entlang. Schnell hatte ich genug gesehen, dafür wollte ich das Meer sehen. Der Fahrer meinte, das Hotel sei am Strand, das war jedoch leicht übertrieben. Vom Hotel waren es noch ca. 500 m bis zum Meer, jedoch sah ich den Strand erst am nächsten Tag. Stattdessen waren da ein Leuchtturm (mitten zwischen hohen Gebäuden…..) und ein gut bewachtes Regierungsgebäude, immerhin. Zurück im Hotel gab es noch einige Leckereien aus der Executive Lounge, bis ich dann wieder mit John Grisham ins Bett ging.

 

Um pünktlich am Flughafen zu sein, trotz den unberechenbaren Strassenverhältnissen, hatten wir uns für eine Nacht in Colombo entschieden. Sehr viel soll es hier aber nicht zu sehen geben, daher hatten wir uns für den Zoo entschieden. Eine Rickschah brachte uns durch die Stadt, dem Meer entlang, an Strassenläden vorbei, auch hier waren kaum Menschen zu sehen – bis wir dann den Zoo erreichten. Anscheinend war heute Tag der Offenen Tür oder Kinder gratis oder sonst irgendwas, jedenfalls standen vor dem Eingang unzählige Menschen, eine Schlange von 200 m auf beide Seiten. Glücklicherweise konnte ich als Ausländerin daran vorbei (mit dem vierfachen Eintrittspreis selbstverständlich).

Drinnen sah es ähnlich aus, die Menschen tummelten sich überall und die Tiere suchten sich in kargen Gehegen einen Schattenplatz, um nicht ganz der Sonne ausgeliefert zu sein. TripAdvisor hatte mir ein anderes Bild von diesem Zoo gegeben, es war eher traurig. Ich hielt es nicht lange aus, daher waren wir bald mal wieder draussen und auf dem Weg zurück. Ich kaufte die letzen Souvenirs, genoss noch einen Drink in der Lounge und dann wartete das Uber vor der Türe, um uns an den Flughafen zu bringen.

Am Flughafen begann das Desaster. Durch Zeigen des Flugplanes (auf Papier) und des Passes gelangt man ins Flughafengebäude. Dann wird als erstes das gesamte Gepäck gescannt. Am Automaten machten wir dann Self-Checkin, aber es wurden keine Kleber für das Gepäck gedruckt. Also durch die nächste Gepäckkontrolle und zum Schalter der Fluggesellschaft. Die Gruppe vor uns brauchte eine Weile, irgendwann waren dann wir an der Reihe. Mein e-Visum im Pass reichte ihr nicht aus, sie lief ins Büro und druckte meinen Visumsantrag nochmals aus (wieso?!). Dann musste sich noch genau wissen, wann ich Chennai wieder verlassen werde (nochmals als Wiederholung: Ich stand am Schalter in Sri Lanka!). Sie fragte genau das gleiche auch meine Begleitung, trotz indischem Pass…… Ich war jedenfalls ziemlich sauer über die sinnlosen, langwierigen Prozesse und war erst duch ein neues Buch und ein Abendessen wieder ruhigzustellen. Es folgte eine weitere Kontrolle, bis wir dann endlich ins Flugzeug gelassen wurden und zruück nach Chennai durften.

Endlich, zurück in Chennai. Ein Taxi brachte uns zurück nach Hause und nach einem weiteren Abendessen und etwas Schokolade war ich schon wieder fast ruhig.

 

In Chennai hatte ich nun noch zwei Tage. Den ersten verbrachte ich gemütlich, erst ausschlafen, dann in die Phoenix Mall zum Einkaufen. Wie immer kaufte ich etwas für meine Patenkinder, zudem wollte ich auch meinem Team in der Schweiz etwas mitbringen (ich kann ja nicht nur Schokolade an die indischen Teams verteilen:-)). Zum Glück gab es nach Diwali die Süssigkeiten 2 für 1 pro Pack, das kam mir sehr entgegen. Ausserdem kaufte ich mir einige Portionen Paneer Butter Masala (ready to eat und ready to cook), das soll mein „Heimweh“ etwas lindern, wenn ich zurück in der Schweiz bin.

Selbstverständlich musste ich nochmals ins Kino, diesmal sogar im grossen imax-Saal. Der Raum war nicht mal zur Hälfte gefüllt, das war sehr ungewöhnlich, bis ich realisierte, dass die staatliche Preisbindung nicht für diesen Raum hier gilt, der Preis war also ca. dreimal so teuer wie in einem normalen Kino. Ich genoss den Film „Only in America“ mit einem obligaten Veg Puff (Gemüsetasche) und viel Cola.

Zurück zu Hause begann ich schon mal zu packen und nach einem kleinen Abendessen war ich auch schon wieder im Bett.

 

Lange, lange war ich nicht mehr im Büro in Chennai gewesen und ich freute mich sehr, alle wiederzusehen! Ich plauderte mit allen, verteilte Schokolade, genoss ein Mittagessen in der Kantine und beantwortete Fragen vom Team. Sehr erstaunt war ich, als sie dann plötzlich mit einem Geschenk aufwarteten. Ich hatte meine Verabschiedung bereits gehabt, sie hatten nun noch einige Bilder zu einer Collage verarbeitet und mir geschenkt, sehr schön!

Die letzte Verabschiedung fiel mir sehr schwer, ich hatte in Chennai sehr gute Freunde gefunden! Glücklicherweise hatte ich ja noch ein Buch, um mich am Flughafen abzulenken und im Flugzeug schlief ich sofort ein; ich schaffte auf dem ganzen Flug nur einen Film. So erreichte ich Europa fast ausgeschlafen.

Teeplantagen bei Delhousie (Adam’s Peak)

Entschuldigung für die Verspätung, gegen Ende der Reise war ich sehr von John Grisham’s Whistler gefesselt (sehr empfehlenswert!)

 

(Freitag 29. September – Samstag 30. September 2017)

Die Fahrt aus Kandy heraus war nichts besonderes. Ausserhalb hielten wir beim grössten schlafenden Buddha der Welt (132 feet, ca. 40 m). Ich trug mal wieder kurze Hosen und musste mir etwas umbinden, obwohl da eigentlich niemand war der das hätte kontrollieren können. Der Buddha war in einer kleinen Seitenstrasse, ca. 200 m von der Hauptstrasse entfernt. Wir knipsten einige Fotos und auch der Fahrer wollte ein Selfie von uns allen. Bisher hatte mich noch niemand um ein Bild gebeten, zu viele Touristen sind hier unterwegs. Passt so gut für mich!

Der nächste Halt war bei einer Teefabrik, wo die Maschinen und Teesorten vorgestellt wurden. Ich wusste nicht, dass es goldenen umd weissen Tee gibt. Wir versuchten neben diesen beiden und Grüntee noch 5 Sorten Schwarztee, von sanftem English Breakfast Tea zum starken BOPF (Broken Orange Pekoe Fannings), der idealerweise mit Milch umd Zucker getrunken wird (also genau mein Stil!). Ich gönnte mir ein paar Souvenirs um zu Hause guten Tee zu trinken und weiter ging die Reise.

Unterwegs in der Stadt hielt der Fahrer, um einige Münzen für Ganesh zu spenden. Ganesh ist eine indische Gottheit (der mit dem Elefantenkopf), der auch als Beseitiger von Hindernissen gilt und anscheinend auch von Buddhisten um Segen für Reisende gebeten wird.

Irgendwann verliessen wir die städtischen Gebiete, die Strasse wurde kurvenreicher, die Gegend ländlicher, die Temperatur kühler. Wir stiegen auf in höhere Gegenden und bald mal kamen Teeplantagen in Sicht, links und rechts der Strasse reihten sich Pflanze an Pflanze. Zwischen den Hügeln war immer mal wieder ein Wasserfall zu sehen. Für mich als Naturliebhaber ein bekanntes Bild, für meine Begleitung etwas noch nie gesehenes. Immer mal wieder hielten wir an, wo auch andere standen, jedoch war der Verkehr viel weniger geworden und die wenigen Menschen am Strassenrand (Schulkinder oder Arbeiterfrauen) drehten ihre Köpfe nach uns um.

Nach einer Weile erreichten wir etwas, das hier als Touristendorf bezeichnet werden kann. Einige Hotels standen neben kleinen Läden, die neben den üblichen Ess- und Trinkwaren auch warme Jacken etc. verkauften. Tatsächlich war die Temperatur hier auf ca. 1150 m ü. M. einiges kühler als auf Meereshöhe. Wir schlenderten durch die Strassen, schauten den Affen zu, die auf den Stromkabeln balancierten und gönnten uns eine Leckerei in einem leeren Restaurant. Die Touristensaison war vorbei, entsprechend leer waren die Strassen und die Räume.

Unser Hotel war erst im Vormonat eröffnet worden, so lag überall noch etwas Plastikplane herum und kleinere Dinge funktionerten nicht. Die Aussicht vom Zimmer hingegen war gigantisch, die Berge voller Teepflanzen zeigten sich in ihrer Pracht! Der Fahrer packte seine Tasche aus dem Kofferraum (ja, der Nano hat hinter der Rückbank so etwas wie einen Kofferraum!), spontan hatte er sich entschieden, am nächsten Tag auch zur Verfügung zu stehen und übernachtete daher im Fahrerquartier des Hotels (das scheint hier jedes Hotel zu haben).

Mir gefiel die Region sehr gut, ich wollte unbedingt durch die Plantagen spazieren. Nach einer Weile war dann ein geeigneter Weg gefunden, zwei Hunde zeigten den Weg. Ich genoss die Aussicht über die Hügel, es war einfach traumhaft! Das Wetter zeigte sich düsterer als ich es gerne gehabt hätte, auch zurück im Hotel war es eher kühl, immerhin verstand ich jetzt, weshalb kein Hotel hier eine Klimaanlage anbot. (Das war sonst immer ein Muss-Kriterium!).

Nach einem leckeren Abendessen legte ich mich ins Bett, zusammen mit John Grisham…..

 

Am Morgen war es noch kühler. Es hatte seit Mitternacht geregnet und ich war froh, nicht auf den Adam’s Peak gestiegen zu sein. Wir frühstückten und fuhren dann von den Bergen zurück ans Meer. Unterwegs liessen wir uns für eine Runde Riverrafting überreden, eine sehr gute Wahl! Das Wasser, das sie als kühl bezeichnen, fand ich perfekt. Die Stromschnellen boten wirklich Action, so dass es Spass machte. Die Landschaft – ein Traum! Überall grün, hoch oben Teeplantagen, dem Fluss entlang Palmen und andere Bäume. Einfach herrlich! Die letzte kleine Stromschnelle durften wir im Wasser überqueren, für Schwimmer perfekt, für Nicht-Schwimmer ein Albtraum. Aber auch das schafften wir und ich erreichte das Ufer mit einem breiten Grinsen! Endlich mal wieder schwimmen!

Der Rest der Fahrt verlief ereignislos, bis wir dann Colombo erreichten.

 

(Der Rest folgt dann im Verlauf der kommenden Woche, sorry)

Kandy

(Mittwoch, 27. bis Freitag 29. September 2017)

Ein Fahrer holte uns beim Hotel ab, wir genossen die letzte Aussicht auf den Löwenfelsen. Unterwegs erklärte er, dass der Sicherheitsgurt als Fahrer nur Pflicht sei, wenn man grösser als 5 Feet (ca. 150 cm) ist. Sein Englisch war nicht sehr gut, aber wir konnten uns verständigen. Es half nicht, dass meine Begleitung wie jemand aus Sri Lanka aussah, jedoch kein Wort Singalesisch sprach. 

Wir hielten unterwegs für einen süssen Chai (auch in Sri Lanka ist der Tee sehr gut!). Nach etwas mehr als zwei Stunden (1:20 h gemäss google maps) erreichten wir Pinnewala, wo ein Waisenhaus für Elefanten stand. Ursprünglich war es wahrscheinlich wirklich als Hilfe für die Tiere gedacht, heute schien es vor allem der Unterhaltung der Touristen zu dienen. Wir bezahlten einen stolzen Eintritt und kamen pünktlich zur Fütterung der Jungen. Wer den Wärtern etwas Geld zusteckte, durfte den kleinen Riesen die Flasche geben. Die Touristen (erstaunlich viele Weisse) genossen die Show. Ich konnte es dann doch nicht lassen, nebenan einen erwachsenen Elefanten mit frischen Früchten zu füttern (für 250 Rupien – ca. 1.50 CHF). Imposant! Das kleine Maul, versteckt hinter diesem grossen Rüssel. Ich streichelte das Tier (wenn man hier noch vom Streicheln reden kann), die Haut schien dick und meine Berührung wurde wohl nicht gross wahrgenommen. 

Weiter hinten war eine ganze Elefantenherde, nur durch ein paar grosse Steine von uns getrennt. Sie frassen friedlich und zwei jüngere spielten miteinander. Es war eher trist hier, schade.

Nach einer weiteren Dreiviertelstunde errechten wir Kandy, eine grössere Stadt. Das Hotel war schnell gefunden, mitten in der Einkaufsmeile. Wir schlenderten einem See entlang, am bekannten Tempel vorbei und mussten ein Dach vor dem Regen suchen. Immer mal wieder regnete es während dem Tag, das störte nicht. Hier spazierte jeder mit Schirm umher. Ein kurzes Abendessen später war ich schon eingeschlafen, die Erholung tut mir sehr gut!

Der Wecker war extra so gestellt, um nicht den ganzen Tag zu verschlafen. Ich hätte nicht gedacht dass ich ihn so häufig brauchen würde. Nach einem Frühstück in einem eher europäischen Cafe (ich bin (noch) nicht bereit für Fisch zum Frühstück) wartete ein türkis Nano vor dem Hotel. Endlich, nach langem Warten durfte ich in einem Nano sitzen! Dies ist das günstigste Auto, kostet 1 Lakh indische Rupien, ca. 1’500 CHF (ohne spezielle Innenausstattung) und wurde von Tata entwickelt, damit Familien sicherer sind as auf dem Motorrad. Auch von innen sah er einem Smart ähnlich, nur dass die Rückbank (zu Lasten eines Kofferraums) erstaunlich geräumig war!

Auch dieser Fahrer sprach gebrochen Englisch und da er “unter der Hand” organisiert wurde, war der Preis etwa 50% günstiger. Er fuhr über enge Strassen einen Berg hoch, wobei er die Klimaanlage zugunsten der Geschwindigkeit ausschaltete. Durch die offenen Fenster zog kühler Wind ins Auto, die Temperatur war herrlich hier! Ganz oben hielt er vor einem Tor und erzählte dem Sicherheitsmann, dass wir im Hotel essen möchten, dann wurden wir durchgelassen. Die Anlage war sehr gepflegt, der Golfplatz klein und gemäht, die Pflanzen hübsch arrangiert.

Die Hotelterrasse zeigte einen traumhaften Blick auf einen grossen Teich. Der Kellner schob den Tisch ans Geländer für eine bessere Aussicht. Das Essen und Trinken war erstaunlich günstig für eine solch vorteilshafte Lage. Anschliessend folgte ein Spaziergang um den Teich. Herrlich, die vielen Pflanzen, die Farben, das Rauschen der Natur ohne itgendwelche störenden Geräusche!

Weiter unten war der Wasserfall, der auch dem Hotel den Namen gab. Imposant flossen zwei grosse Ströme über die Steine hinab, sehr eindrücklich. Ein wahres Paradies hier!

Die Fahrt zurück war schnell hinter uns gebracht. Ich verbringe überdurchschnittlich viel Zeit im Auto, daran hatte ich mich schon in Indien gewöhnen müssen.

Im Hotel schlief ich eine Runde zum Indien-Australien Cricket Match, bis es Zeit war zum Abendessen. Draussen waren kaum Menschen auf den Strassen. Die Läden waren geschlossen, die Wege menschenleer. Allgemein sind die Verkäufer weniger aufdringlich als in Indien, egal wo in Sri Lanka. Und bisher hatte mich auch niemand nach einem Foto gefragt. Das war mal ein schönes Gefühl. Es waren aber auch viele Touristen hier, ich hatte in Indien vor allem die Plätze der lokalen aufgesucht.

 

Rasige, der Fahrer, erwartete uns pünktlich mit dem Nano vor dem Hotel. Und weiter geht die Reise!