NP Queulat

(Freitag, 21. Dezember 2011)

Es tat gut, in der Wärme aufzuwachen und im warmen Badezimmer heiss zu duschen. Draussen hatte bereits wieder der Regen eingesetzt.
Im Nationalpark Queulat wagten wir trotz anhaltendem Regen eine zweistündige Wanderung. Doch bereits nach einer Viertelstunde kam die Tussi in mir hoch, die ja gar keinen Regen mag (und heute ist bereits der siebte Regentag in Folge!), aber ich kletterte mürrisch hinter Martin her. Gemeinsam versuchten wir über Steine und Stämme zu balancieren, um nicht in die grossen Matschpfützen treten zu müssen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der uns sogar noch Leute entgegenkamen, erreichten wir den Aussichtspunkt auf den Gletscher Ventisquero. Wir freuten uns mehr über das vorhandene Dach als dass der Blick auf den Gletscher und den darunterliegenden Wasserfall frei war. Unsere Regenjacken tropften, als wir sie auszogen. Wir diskutierten mit zwei Israelis über das Wetter und Reisepläne, als der Regen aufhörte. Bereits auf dem Rückweg begann es wieder zu tropfen und kaum sassen wir im Auto, regnete es wieder heftig.
Die Weiterfahrt war ungewohnt für uns. Wir stoppten für einen Blick auf einen imposanten Wasserfall, bei dem wir allerdings fast rannten. Viele weitere Wasserfälle hatten sich am Strassenrand gebildet, einige Flüsschen fanden sogar den Weg über die Strasse. Weiter hielten wir nur kurz, um die traumhaften Flusslandschaften, umrandet von Kiesbänken, blühenden Wiesen und kleinen Wäldern zu betrachten. Die Fjorde und Berge sahen vermutlich auch sehr schön aus, aber die tiefhängenden Wolken verhinderten eine gute Sicht und die Kamera drohte nach zwei Bildern mit Wasserschaden wegen des starken Regens.
Immerhin war die Strasse plötzlich wieder asphaltiert und jetzt hatten sie sogar Fotobuchten bei gutem Ausblick gebaut.
Nach dem siebten Regentag in Folge und dem heute fast ununterbrochenen Nass war uns überhaupt nicht nach Camping zu Mute, so suchten wir uns wieder ein Zimmer, holten im Supermarkt Brot und Käse und genossen ein trockenes Bett, während unsere Regenklamotten im Badezimmer trockneten.
Vermutlich mussten wir für das Wetterglück in Neuseeland bezahlen. Oder es war heute nicht nur der längste Tag der südlichen Hemisphäre, sondern auch der längste Regentag. Oder die Welt geht heute tatsächlich unter, rette sich wer eine Arche bauen kann.

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