Kumbulgar Fort – Ranakpur

(21. März 2016)
Erneut Frühstück auf dem Dach (Chai Masala und Cheese Masala Omlett), dann packten wir unsere Sachen und liefen zu einem Treffpunkt, wo unser Fahrer uns abholte. Deepak hatte den Auftrag, uns mit drei Zwischenstopps nach Jodhpur zu bringen. Bald stellte sich jedoch heraus, dass das dritte Ziel einen Umweg von 6 Stunden bedeutete, weshalb wir vom Plan abwichen.
Die Fahrt zum ersten Punkt war schon interessant, wir fuhren durch Wüstengegenden, sahen Häuser aus Stroh und Frauen in farbenprächtigen Kleidern, Ziegen, Hunde, Kühe, Reisfelder, Wasserpumpen – es war spannend!

An einem Zwischenhalt für Chai beobachteten wir Affen, die über die Bäume tollten, aus sicherer Entfernung.

Kurz vor dem ersten Ziel hielt Deepak und bestellte Mittagessen für uns, so dass es bereit war wenn wir zurück kamen. Nach der nächsten Kurve kam das imposante Bauwerk in Sicht und weckte Erinnerungen an die chinesische Mauer. 

  
Wir passierten das Tor mit gültigen Tickets (wie immer massiv günstiger für Einheimische) und sahen zur Festung auf dem Hügel hoch. Diese Steigung war für mich endlich mal wieder etwas körperliche Betätigung, in dieser Hitze aber noch anstrengender. Die Aussicht auf das umliegende Land jedoch belohnte uns für alles! Das Innere der Festung beeindruckte mich weniger, verglichen mit dem Äusseren und der Aussicht. Erwähnenswert ist aber meiner Meinung nach, dass nur ein kleiner Teil geöffnet war, wir aber trotzdem lange umher liefen und mindestens ich mich bereits verlaufen hätte, wären da nicht die vielen Schilder.

   
 In der Zwischenzeit wurde unser Mittagessen gekocht, wir genossen hausgemachtes nordindisches Essen, serviert von einem Rajistani und seinem Sohn. Wir drei Schweizer waren uns einmal mehr einig, dass wir ein indisches Kochbuch brauchen.

Ich durfte die Toilette in einem Zelt benutzen, das sie an Touristen vermieten, für INR 500 (7.50 CHF) pro Tag. Auf ca. 4 Quadratmetern war ein Bett und hinter einem durchsichtigen Vorhang eine WC Schüssel, davor ein Eimer mit Wasser zum Waschen und Spülen. Zweckmässige Einrichtung, was braucht man mehr.

Weiter ging die Reise in unserem klimatisierten Auto. Unterwegs plauderten wir mit dem Fahrer. Auch wenn sein Englisch nicht perfekt war, konnten wir uns doch gut mit ihm unterhalten. Er war einer der wenigen Inder, der unseren Sarkasmus und unsere Witze verstand; das bestätigte, dass er schon lange als Fahrer für Touristen arbeitete – erfolgreich. Das Auto war mit GPS ausgerüstet. Als dann mal der Chef anrief, erklärte uns Deepak, dass er schneller als 100 km/h gefahren war und dies beim Chef eine Meldung hervorgerufen hatte, woraufhin dieser anrief und mahnte. Um unsere Sicherheit mussten wir uns also keine Sorge machen.

Der nächste Halt war bei einem der ältesten und grössten Jain Tempel. (Jain ist eine Religion, wo die Mitglieder keinem Lebewesen Gewalt antun dürfen.) Ohne Schuhe und mit drei Tickets (Einheimische waren diesmal sogar gratis) betraten wir das eindrückliche Marmorgebäude. 1444 Säulen stützen die bis zu 20 m hohen Dächer; eine davon war schief, denn nur Götter können Perfektes kreieren. Wir hatten Glück, der höchste Priester des Tempels gab uns eine Führung, erklärte uns mehr über das mehr als 600 jährige Bauwerk, das während 63 Jahren erbaut wurde und zeigte uns die versteckten Geheimnisse und Schönheiten. Mich beeindruckte der Tempel extrem, das Detailgetreue, Symmetrische, Verspielte. Ich genoss es einfach nur da zu sitzen und die bearbeiteten Steine anzuschauen, während Raphael mit der Kamera kaum genug bekam.

Apropos Fotos: Kamera kostete extra und ich musste daher mein Telefon draussen lassen. Ich werde bald den Link zu den Fotos von Claudia und Raphael posten. 

Beim Parkplatz wartete nicht nur Deepak, auch viele Affen sassen dort, es sah amüsant aus.  

Wir erreichten Jodhpur nach Sonnenuntergang und schleppten unser Gepäck durch die engen, überfüllten Gassen zu unserer Unterkunft. Von unserer Dachterrasse aus war die hell beleuchtete Festung zum Greifen nahe, ich war sprachlos bei dieser Aussicht.

Hungrig suchten wir ein Restaurant und fanden eines, das vor allem von den zahlreichen Touristen besucht wurde und auch wieder sehr leckeres Essen servierte, begleitet von einer weiteren atemberaubenden Aussicht. 

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