Heimreise

(Dienstag, 20. Oktober 2009)

Nach einer unruhigen Nacht mit viel Schaukeln und konstantem Maschinenlärm ist Martin schnell wach. Es erstaunt mich immer wieder, wie schnell er morgens aufstehen kann, wenn er will;-) Unsere Habseligkeiten sind rasch verstaut und vollbepackt stellen wir uns vor den Türen an. Pünktlich legen wir in Napoli an und steigen über die Rampe auf das Festland. Ein Taxi wartet schon fast auf uns. Zu meinem Erstaunen nimmt der Fahrer noch zwei Italiener mit zum Bahnhof. Er lässt sie vor uns aussteigen und bedeutet uns, im Auto zu bleiben. Für die Fahrt berechnet er ihnen 14 Euro, wie ich verstehen kann. Zurück im Auto fährt er nochmals 100 m und hält wieder. Er erklärt uns, wo wir hin müssen, was allerdings überflüssig ist, denn der Bahnhof ist direkt vor uns, nur hinter einer Mauer versteckt. Wie im Voraus vereinbart soll die Fahrt 15 Euro kosten. Ich gebe ihm zwei 10er Noten, was fast alles ist, was uns an Euros noch bleibt. Der Fahrer fragt nach, ob der Rest Trinkgeld sei. Ich verneine, denn es sei das, was wir noch übrig haben. er kommt zurück mit drei Euros und meint, der Rest sei doch Trinkgeld, ob das in Ordnung geht.
Ich finde dies ziemlich frech, schliesslich hat er schon (ohne uns zu fragen) das Taxi doppelt gefüllt und so doppelt kassiert. Zudem weiss ich nicht, wieviel Geld wir unterwegs noch brauchen werden. Bevor ich etwas antworten kann, kommt mir Martin zuvor und meint, es sei gut so. Andere Länder, andere Sitten…
Wir haben nicht mit pünktlicher Ankunft der Schiffes rechnen wollen, daher haben wir genügend Zeit, bis unser Zug in Napoli Centrale fährt. An einem sonnigen Plätzchen (ja, plötzlich scheint überal die Sonne…) sehen wir gespannt dem Treiben um uns zu, bis unser Zug eintrifft. Glücklicherweise haben wir eine Reservation, denn der Zug ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen wir Milano in fünfeinhalb Stunden.
Milano kennen wir bereits von der Hinreise und so stellen wir uns wieder an den gleichen Platz um unseren Anschlusszug nach Zurich abzuwarten. Während der Zug nach Palermo, den wir auf dem Hinweg nahmen, mit 90 Minuten Verspätung angekündigt ist, sind es bei unserem lediglich 25 Minuten. Uns spielt es schlussendlich keine Rolle, wir wollen einfach nur noch nach Hause!
Im Zug hören wir seit Längerem mal wieder Schweizerdeutsch, während wir auf schlechteres Wetter zu fahren. Ohne Probleme erreichen wir Zürich, haben schlussendlich aber 45 Minuten Verspätung.
Am Bahnhof werden wir freundlicherweise abgeholt und müssen so unser Gepäck nicht so weit tragen. auf die heisse, richtige Dusche freue ich mich schon lange, als Abschluss dieser Ferien…

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