Guayaquil und zurück

(Mittwoch, 21. Juni – Freitag 23. Juni 2017)

Tatsächlich, der Bus hielt kaum an unterwegs und nach gut 3 Stunden erreichten wir den Flughafen in Guayaquil. Ein Taxi brachte uns zum Hotel in der Innenstadt. Wir hatten uns ein “Besseres” gegönnt, so dass wir nochmals ausgiebig duschen konnten und in Ruhe unsere Taschen richtig packen, so ganz ohne Tierchen und Dreck.

Guayaquil selber gebe nicht viel her, wurde uns gesagt. Wir wollten es für uns selber entdecken und schlenderten der Promenade entlang. Die Stadt liegt nicht am Meer, sondern an verschiedenen Flussarmen, die aber bald ins Meer münden. Diese Promenade war das Highlight der Stadt, angeblich. Sie war tatsächlich sehr schön und beherbergte einige Essstände, die aber keine Empanadas anboten. Wir folgten den spanischen Angaben eines Verkäufers so ungefähr und fanden wirklich einen Stand mit den Teigtaschen, aber leider nur mit Fleisch.

Am anderen Ende der Promenade fuhren wir eine Runde mit dem Riesenrad, was uns die Grösse der Stadt aufzeigte. Anschliessend spazierten wir zum zweiten Highlight der Stadt, der kleine Hügel Las Peñas, auf dessen Spitze ein Leuchtturm prangte. Die Stufen waren nummeriert, die Treppen wurden gerade geputzt und es war einiges an Polizeipräsenz da. Alle paar Meter sahen wir einen weiteren Polizisten, Las Peñas ist also sehr sicher. Die Temperatur war mal wieder etwas höher, die Luftfeuchtigkeit trieb uns Schweissperlen auf den ganzen Körper. Oben angekommen wehte ein kühler Wind, das tat gut! Wir erklommen den Leuchtturm und genossen die Aussicht. Auf dem Vorplatz war ein Personal Trainer mit 4 Frauen beschäftigt, deren klägliche Versuche für Liegestützen amüsierten uns.

Wir machten uns auf den Heimweg, müde nach einer kurzen Nacht und einer langen Reise. Im Hotel kühlte die Klimaanlage das Zimmer auf eiskalt und wir schliefen eine Stunde. Im Dunkeln waren wir wieder auf der Strasse, auf der Suche nach dem Restaurantviertel. Fehlanzeige, so etwas schien es hier nicht zu geben, oder wir fanden es nicht. Aber das Essen im PizzaHut war auch nicht schlecht. Wir überlegten uns, noch auszugehen, aber keiner unserer neuen lokalen Freunde war zur Zeit in der Stadt. Angeblich soll es auf Las Peñas am besten sein, also kletterten wir im Dunkeln nochmals den Berg hoch, vorbei an einer grossen Gruppe, die in den kleinen, engen Gassen sass und gemeinsam Bingo spielte. Oben angekommen genossen wir einmal mehr die Aussicht und Schattenspiele am Leuchtturm. Auf dem Rückweg tranken wir ein Bier in einer Bar und schlenderten nach Hause ins Bett.

 

Gegenüber vom Hotel war ein kleiner Park, in dem es weitere Iguanas geben sollte. Wir sahen uns erst die Kirche nebenan an, eine weitere, sehr eindrückliche mit riesigen Säulengängen im Kirchenschiff. Der Park war abgeschlossen, nur eine der vier Türen war offen, daneben stand ein Polizist. Wir grüssten auf spanisch und sahen schon die ersten Iguanas. Plötzlich plätscherte es gleich neben uns und dann fiel auch schon ein Iguana etwa 1 m neben uns vom Himmel, ähm vom Baum. Wir sahen weitere, unzählige in diesem einen Baum liegen und traten vorsichtshalber mal ein, zwei Schritte zurück. Beide wollten weder Iguanas noch deren Exkremente auf uns haben. Überall lagen mehr Iguanas, auf den Büschen, Wiesen und Steinen. Im kleinen Becken sassen und schwammen Schildkröten, kleine, mit denen auf Galapagos verglichen.

Mein Hals hatte sich seit gestern verschlechtert, eine leichte Entzündung vermutlich. Mit meinem besten Spanisch (nicht existent für allfällige Krankeiten) schaffte ich es irgendwie, in der Apotheke Tabletten zu erhalten. Währenddessen erzählte ein anderer Kunde Franziska, was er alles über die Schweiz wusste. Er hatte unsere Sprache gehört und gab nun (in schnellem Spanisch) sein Wissen zum Besten. Immer wieder interessant, was für Leute wir kennen lernen.

Dann war es auch schon an der Zeit, die Taschen zu packen und wieder in Richtung Flughafen zu gehen. Da wir den Heimflug ursprünglich von Quito aus gebucht hatten (ohne zu wissen, was wir in der letzten Woche machen würden) und eine Umbuchung CHF 350.- pP gekostet hätte, haben wir halt einen weiteren Flug gebucht, von Guayaquil nach Quito. Einchecken ging problemlos, wir fanden alles und innert Kürze erreichten wir Quito, einmal mehr sahen wir den Flughafen dort. Die Schlange zum Einchecken bewegte sich sehr langsam, irgendwann schafften wir es doch und auch die Sicherheitskontrolle verlief problemlos. Wir assen noch einen Burger und als wir dann knapp beim Gate ankamen, hiess es Gepäckkontrolle. Franziska war ausgesucht worden, dass ihr Gepäck durchsucht werden soll. Da beim Einchecken jedoch beide Gepäckstücke auf ihren Namen eingecheckt wurden (grosser Fehler!), hatten wir mal ein kleines Problem. Zu zweit wurden wir in den Keller geleitet, ihre Tasche wurde durchsucht und dann wurden wir wieder nach oben geleitet. Es ging erstaunlich schnell, aber wir mussten nochmals durch eine Sicherheitskontrolle. Nummer 3 heute.

Im Flugzeug lernten wir Felix kennen, der in Ecuador gearbeitet hat und nun wieder auf dem Heimweg nach Deutschland ist. Wir unterhielten uns, bis uns in Guayaquil gesagt wurde, dass wir das Flugzeug auf diesem Zwischenhalt verlassen mussten, damit es geputzt werden kann. Also eine weitere Sicherheitskontrolle, ein letzter Fruchtsaft in Ecuador und dann hiess es schon wieder einsteigen. Der Rest des Fluges verlief ereignislos, wenn wir die Stunde Verspätung ignorieren. Es reichte trotzdem in Amsterdam, wir hatten immer noch knapp eine Stunde Zeit, unseren Flieger nach Zürich zu erwischen (nach einer weiteren Sicherheitskontrolle, selbstverständlich).

In Zürich warteten wir vergebens auf unser Gepäck. Im Fundbüro stellte sich dann wieder heraus, dass es nicht ganz einfach ist, da beide Gepäckstücke auf Franziska’s Namen eingecheckt waren. Wir erhielten einen Zettel mit den wichtigsten Informationen sowie die Bestätigung, dass das Gepäck innert 24 Stunden nach Hause gebracht wird.

 

Naja, die 24 Stunden wurden nicht so genau genommen. Meine Tasche wurde am Samstag Abend zu Franziska gebracht, sie erhielt ihre Tasche am Sonntag Nachmittag. Immerhin…

 

 

1 Kommentar

    • Jürg auf 26. Juni 2017 bei 12:12

    Immerhin habt ihr das Gepäck jetzt wieder. Und übrigens: Willkommen in der Schweiz.
    Jürg

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