Arequipa

(Dienstag, 7. November – Donnerstag, 9. November 2017)

Um 5 Uhr in der Früh standen wir vor unserem Hotel Casa de Avila. Auf unser Klingeln wurde geöffnet und wir traten in einen traumhaften Innenhof. Die Sonne war eben aufgegangen. Franziska legte sich nochmals schlafen, während ich in der Morgensonne erfolglos versuchte, mein Telefon mit dem Wlan zu verbinden. Irgendwann döste ich auch kurz ein auf dem Liegestuhl, Franziska weckte mich für das Frühstück. Ein kleines, abwechslungsreiches Buffet erwartete uns, lecker!
Um 10 Uhr trafen wir uns mit vielen anderen für eine Free Walking Tour durch Arequipa. Ich hatte mir definitiv mehr erhofft. Der Guide schaffte es nicht, die gut 30 Personen mit seinen Geschichten zu fesseln, jedenfalls wurde es uns zweien bald langweilig. Trotzdem folgten wir ihm zum ersten Hotel der Stadt und zum Aussichtspunkt, von wo aus man die hohen Vulkane der Stadt bewundern kann. Von seinen Erzählungen ist mir geblieben, dass Arequipa als Weisse Stadt gilt, einerseits wegen den weissen Häusern, andererseits wegen den vielen hellhäutigen Europäern, die sich hier niederliessen. Mir blieb diese Geschichte, weil über ihm eine Frau weisse Wäsche aufhängte. 
Nach der Führung organisierten wir uns Sandwiches und “Jugos”, Fruchtsäfte. Mit vollem Bauch legten wir uns dann zu Hause auf die Liegestühle und genossen die Sonne dösend, lesend, plaudernd. Kaum war die Sonne hinter den Dächern verschwunden, wurde es kalt. Also rein in die langen Hosen und auf ging es ins Kloster. 

Die satten Orange- und Blautöne an den Wänden gaben super Fotoobjekte ab, nur schade dass es langsam eindunkelte. Während drinnen Laternen und Feuer angezündet wurden, waren die Vulkane nur noch als grosse Schatten am Horizont erkennbar. Die Aussicht vom Dach des Klosters war auch nach Sonnenuntergang noch eindrücklich. 

Wir trafen Salome und Marco zum Abendessen beim Mexikaner, danach schlenderten wir zu zweit nach Hause, es war bereits sehr kühl geworden. 

Um 3 Uhr nachts wurden wir für unsere Tagestour zum Colca Canyon abgeholt. Die Fahrt dahin dauerte einige Zeit, das meiste schliefen wir. Der erste Stopp war auf 4910 m ü. M., mit Aussicht auf die umliegenden Vulkane. Es war sehr kühl, noch vor 6 Uhr und ich war froh um meine Daunenjacke. Bereits beim Frühstückshalt zeigte die Sonne ihre Kräfte. Wir hielten an einem Aussichtspunkt mit gigantischer Sicht auf den Canyon, die Terassenfelder und die Berge. Die Luft wurde immer wärmer. 
Im Dorf Maca hielten wohl alle Touristenbusse, die Einwohner verkauften ihre Handwerksarbeiten auf den Strassen und hielten junge Alpacas und Greifvögel für Fotos bereit. 

Weiter ging die Fahrt, tiefer in den Canyon, zu einem Punkt wo Kondore regelmässig gesichtet werden. Nach einer halben Stunde Warten tauchte dann tatsächlich ein Junger auf, mit seinen grossen, imposanten Schwingen gleitete er durch die Luft. Wir schlenderten eine weitere halbe Stunde dem Canyon entlang, auf ca. 3600 m ü. M., ein gutes Höhentraining. 
Schade hatte uns niemand gesagt, dass ein Stopp bei HotSprings eingelegt wurde. Stattdessen sassen wir am Fluss und genossen die Sonne. Ich kühlte meine verstochenen und geschwollenen Beine, die Sandfliegen hatten mich dann aber schnell wieder als leichtes Opfer entdeckt. Nach einem langen Sonnenbad war es Zeit für Mittagessen. Wir hatten das Gefühl, schon lange unterwegs zu sein, dabei war es erst Mittag.

Das Sandwich war lecker, im Bus waren dann wieder alle schläfrig, so dass nur noch die peruanische Musik zu hören war. 
Ein, zwei weitere Stopps für die Landschaft und Alpacas/Lamas/Vicuñas später waren schon wieder die meisten eingeschlafen. 

Wir erreichten Arequipa im Abendverkehr, mussten also nach Hause laufen. Ich holte an der nächsten Apotheke teures Antiallergikum gegen meine juckenden Beine. Die Anzahl der Stiche oder Bisse am ganzen Körper war auf 19 gestiegen. Nach einer kurzen Planung der restlichen Reisezeit genossen wir ein Abendessen in einer Creperie mit Mensch-ärgere-dich-nicht. Beim Yatzie nach dem Essen stiessen Salome und Marco dazu, bei Fruchtsäften und einem süssen Crepe jassten wir eine längere Runde. 

Zu Hause hiess es wieder packen. Morgen werden wir wieder um 5 Uhr abgeholt, es geht an den Titicacasee. 

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