Ajmer – Pushkar – Jaipur

(25.-27. März 2016)

Wiedereinmal mussten wir früher aufstehen, unser Fahrer erwartete uns beim Glockenturm und nach einem Frühstückschai fuhren wir los.

DSC_9638Erster Halt nach etwa zwei Stunden war Ajmer, eine wichtige Stadt für Muslime, mit einem grossen Tempel. Unglücklicherweise hatte sich unser Plan so verschoben, dass wir am Freitag bei diesem Tempel ankamen, ihrem Feiertag, kurz vor der wichtigsten Zeit zum Beten. Wir vier Touristen schlenderten durch die Gassen, mit vielen Ständen links und rechts, Menschen in der Strasse. Es waren vor allem Muslime hier unterwegs, mit entsprechender Kopfbedeckung. Nach diesen vielen schlechten Nachrichten über Terroranschläge war mir kurz mulmig zu mute, bis ich merkte, wie ignorant dieses Denken ist. Dann begann ich die Menschen mit Neugier zu beobachten, hatte ich bisher noch nie die Gelegenheit so viele Muslime mit verschiedenen Kleidungen zu beoachten.

Als wir dann in die Nähe der Moschee kamen, war das Gedränge so dicht, dass wir uns gegen einen Besuch entschlossen und direkt wieder zum Auto zurück kehrten. Immerhin hatten wir mal wieder unsere Beine vertreten.

 

 

DSC_9654Der nächste Halt war beim weltweit einzigen Tempel für Brahma, den hinduistischen Gott der Schöpfung. Während die anderen drei anstanden, um das heilige Relikt zu sehen, setzte ich mich an den Rand. Schon kam ein Vater mit seinen Kindern, stellte diese nacheinander neben mich und begann Fotos zu machen, ohne mich zu fragen. Ich war dann doch froh, als Navin zurück kam und sich provokativ neben mich stellte, dann traute sich niemand mehr zu fotografieren.

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Wir spazierten noch weiter durch die Gassen voller Stände, waren erstaunt über die vielen weissen Touristen (würde ich vom optischen her als Hippies bezeichnen) und suchten am See nach den typischen Szenen von waschenden Menschen. Mir setzte die Hitze ziemlich zu (und dass ich wohl seit zwei Tagen nicht mehr genügend getrunken hatte), ich goss mir Wasser über den Kopf und trank gierig. Trotzdem fühlte ich mich nicht ganz wohl und war froh, als wir wieder im Auto mit Klimaanlage waren.

 

In Jaipur hatte Raphael ein ganz neues Hotel gebucht, leider war die Dachterrasse (mit Pool) nicht nicht fertiggestellt, aber ansonsten sah es eher modern aus. Wir waren faul und fuhren nur zu McDonalds für das Abendessen, ich hatte schon lange kein McFlury mehr gehabt und genoss es sehr!

Am nächsten Morgen wachte ich mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit auf, vermutlich hatte ich einen Sonnenstich von den letzten zwei Tagen. Ich sagte das Tagesprogramm ab und beschloss den Tag zu verschlafen. Navin hatte mit dem Magen Probleme und blieb ebenfalls im Hotel. Raphael und Claudia besichtigten den City Palace und das berühmte Tor, das der Stadt den Namen „Pink City“ verleiht (zusammen mit anderen rötlichen Gebäuden).

Für das Abendessen hatten sie sich ein Restaurant auf einer Dachterrasse ausgesucht, wieder einmal eine sehr gute Wahl mit sehr leckerem Essen!

IMG_6585 IMG_6587Am Sonntag fuhren wir zum Amber Fort am anderen Ende der Stadt, etwas erhöht auf einem Hügel und genossen die Aussicht und die Räumlichkeiten vergangener Herrscher. Wieder einmal musste Navin uns retten, weil eine Gruppe Jugendlicher Freude an Raphael und mir gefunden hatte und Fotos wollte. Sobald er in die Nähe kam, wurde er gefragt ob er unser Reiseleiter sei (eine oft gestellte Frage diese Woche), was er einmal mehr verneinte, er sei unser Freund. Wir waren sehr froh, ihn dabei zu haben, er konnte mit der lokalen Sprache einiges mehr erreichen, konnte mit den Menschen hier sprechen und so hatten wir nicht die Touristenpreise zu zahlen und kamen einfacher ans Ziel.

Irgendwann hiess es Abschied nehmen, Navin und ich mussten wieder zurück ins Büro, Claudia und Raphael reisten morgen nach Agra zum berühmten Taj Mahal weiter.

Wir hatten den Heimflug via Delhi gebucht und der zweite Flug war vorverschoben worden, so dass wir in Delhi nur eine Stunde haben sollten, das sollte reichen. Am Flughafen in Jaipur wurde uns aber mitgeteilt, dass der erste Flug nach hinten verschoben wurde. Auf Anraten der Fluggesellschaft stornierten wir den ersten Flug und buchten einen anderen mit der gleichen Fluggesellschaft wie der zweite Flug (nun beides SpiceJet), so dass unser Gepäck angeblich bis nach Chennai transportiert werden kann. Beim Checkin wollten sie dann nichts mehr davon wissen und es dauerte über eine Stunde, bis alles geklärt war; ohne Navin’s Überredungskünste in Hindi hätte es wohl nicht geklappt.

Schlussendlich sassen wir im Flugzeug nach Delhi, dort wurden wir noch auf der Piste abgefangen und direkt zum nächsten Flug nach Chennai gebracht, wo wir dann sogar mit allem Gepäck eintrafen. Müde, aber zufrieden über eine schöne Woche Urlaub kehrte ich in mein zweites Zuhause zurück, wo mich alle freudig empfingen, schon als ich zum Auto ausstieg. Ich werde verwöhnt!

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