Abschied in Chennai

Am Montag morgen hatten wir Interviews für die Vergrösserung des Teams in Chennai. HR hatte am Samstag 70 Personen eingeladen, sie einen Test durchführen lassen und dann mit denen, die ein gutes Resultat erzielt hatten, ein persönliches Gespräch geführt. Die verbliebenen 20 Personen durften dann mit uns sprechen. Zum Glück hatten wir vier Interviewteams, so dass wir in wenigen Stunden durch waren. Es war spannend und interessant, auch die Reaktionen auf uns Weisse zu sehen. Einige gaben an, Französisch zu sprechen und dann tauchte ein Franzose am Vorstellungsgespräch auf; darauf waren nicht alle vorbereitet. War ich auch so nervös mit zittrigen Händen an meinem ersten Gespräch? Ich testete auch etwas die Sprachen, aber leider konnte niemand deutsch. Als wir fragten, was sie von EY wissen, begann jemand die ganze Geschichte inkl. Gründung zu erzählen. Oder es sei eine grossartige Firma, weil alle Freunde schon da arbeiten. Einige hatten absolut gar keine Ahnung, was denn hier von ihnen erwartet wurde. Das kaum vorhandene Steuerwissen (“Mein Vater sagt, Steuern seien ein Abzug aus Sicherheitsgründen”) können wir verbessern. Wir entschieden uns, 9 dieser Personen einzustellen und ab Januar zu unterrichten.
Zurück zu Hause wartete der Concierge mit einem Geschenk, verpackt in Hilton Papier. Er rief die zwei vom Sales Department, dass ich angekommen sei, dass wir uns verabschieden konnten. Ich war sehr überrascht! Ich hatte in dem Jahr hier viele Freunde gewonnen!
In der Empfangshalle im Hilton steht ein grosser Weihnachtsbaum mit Geschenken, zwei weitere Bäume stehen auf anderen Stockwerken. Sogar ein Pfefferkuchenhaus wurde gebaut, Santa’s Kostüm ist drin, neben vielen Leckereien. Trotzdem kommt bei mir keine Weihnachtsstimmung auf, dafür ist es auch viel zu warm, auch wenn Chennai 29 Grad als Winter bezeichnet. Es kann auch daran liegen, dass die Christen hier in der Unterzahl sind und Hindus eigentlich nicht Weihnachten feiern.
Am Dienstag war dann mein letzter Tag im Büro in Chennai und eigentlich auch mein letzter Arbeitstag in diesem Jahr. Blaise verlässt Chennai einen Tag nach mir umd Bernhard bleibt bis Freitag. Wir führten das Team zum Essen aus, nur dass das Restaurant uns erst vor Ort mitteilte, dass die Küche erst in eineinhalb Stunden öffnete. Später schnitten wir noch zwei Kuchen an als Dankeschön für das vergangene Jahr. Ich war sehr froh, war es für mich nur ein Abschied auf Zeit, ich werde bald zurückkehren. Ich versuchte während den restlichen Arbeitsstunden des Tages noch so viel wie möglich zu erledigen und mich bei möglichst allen zu verabschieden.

Im Hotel packte ich die letzten Dinge ein, verschenkte die letzte Schokolade und genoss das letzte Mal das Buffet in diesem Jahr.

Obwohl Hilton bereits meine nächste Reservation hat, liessen sie sich nicht davon abhalten, mir einen Abschiedskuchen zu bringen, mitsamt Geschenk! Sehr nett!!

Am Flughafen kam dann langsam aber sicher Freude auf, Freude auf meine Familie und Freunde, meine Wohnung, Schweizer Essen, kühlere Temperaturen, mein Velo, frische Naturluft, …..

 

Der Flug verlief problemlos, ausser der Verspätung von ca. 1 Stunde in Frankfurt, aber das war zu ertragen. Mehr Mühe hatte ich mit der Temperatur, es ist hier ca. 0 Grad (also ca. 30 Grad kühler als meine letzten Monate!).

2 Kommentare

    • Nuela auf 23. Dezember 2016 bei 17:52
      Autor

    Bloss nicht! Aber ich konnte den Kuchen eh nicht alleine essen, die Angestellten haben dann den Rest gegessen.

    • Christian Weber auf 22. Dezember 2016 bei 15:02

    Hattest Du jeden Tag 9 Gabeln und 9 Messer??? 😉
    Das zusätzliche Messer war wahrscheinlich für den Kuchen, oder?
    Gruss. Christian

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